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Warum die Hamburgerin Laura Frick für die SPD ins Europaparlament will

Laura Frick will für die SPD ins Europaparlament. Was sie „europäisiert“ hat und welche Rolle der Hamburger Hafen für ihre Kandidatur spielt, erzählt sie im Interview.

von Jonas Jordan · 29. Mai 2024
Laura Frick kandidiert für das Europaparlament.

Laura Frick will konsequent dafür einstehen, dass Europa demokratisch bleibt

Was bedeutet Europa für Sie?

Für mich war und ist Europa ein Hoffnungsort – denn 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs leben wir hier dank der EU in Frieden und in Freiheit zusammen und wissen, dass wir die großen Herausforderungen – wie die Bekämpfung des Klimawandels und der Erhalt von guten Arbeitsplätzen – nur gemeinsam lösen können. 

Mich persönlich hat insbesondere auch die Auseinandersetzung mit unserer Geschichte und der deutschen Verantwortung, das Reisen innerhalb Europas, meine Interrail-Tour und auch meine berufliche Erfahrung in Brüssel „europäisiert“. 

Gleichzeitig merken wir derzeit alle, dass unsere europäischen Werte keinesfalls selbstverständlich sind und wieder offen angegriffen werden. Wir müssen daher konsequent dafür einstehen, dass Europa demokratisch bleibt! 

Was ärgert Sie am aktuellen Zustand der EU?

Mich ärgert besonders das Erstarken der Rechtspopulisten und Rechtsextremen in ganz Europa. Und, dass Demokratinnen und Demokraten wieder offen und brutal angegriffen werden, wie zum Beispiel Matthias Ecke in Sachsen.

Außerdem sehe ich das Einstimmigkeitsprinzip im Europäischen Rat kritisch. Denn es lähmt unsere Handlungsfähigkeit in einer auch außenpolitisch immer komplexeren Welt und macht uns nach innen erpressbar, wie beispielsweise durch dem ungarischen Regierungschef Viktor Orbán. Ich finde, das können wir uns in Anbetracht des russischen Angriffskriegs, einer möglichen Wiederwahl Trumps und eines zunehmend dominant auftretenden Chinas nicht weiter leisten. 

Warum wollen Sie ins Europaparlament?

Das Europaparlament ist die einzige EU-Institution, die direkt gewählt wird und in der länderübergreifend Positionen erarbeitet und Gesetze beschlossen werden. Als überzeugte Europäerin habe ich sehr viel Lust, unsere Zukunft aktiv mitzugestalten – und dann muss man dort hingehen, wo Entscheidungen getroffen werden.

Als Sozialdemokratin und Hamburgerin möchte ich gerne an der europäischen Hafenstrategie mitarbeiten, die in der nächsten Legislatur erarbeitet werden soll. Denn unser Hafen leistet jetzt schon einen wesentlichen Beitrag zu unserer Versorgungssicherheit in Mittel- und Osteuropa. Künftig soll er auch zum Drehkreuz für saubere Energie werden und damit dazu beitragen, dass wir unsere Klimaziele erreichen.

Welches Lied passt am besten zu Europa?

Wir alle verbinden sicherlich Beethovens Ode an die Freude mit Europa. Für mich ist allerdings auch United States of Europe von Jan Böhmermann ganz hoch im Kurs.

SPD Kandidatin Laura Frick (Mitte) bei ihrer ESC-Party

Auf welche Wahlkampfaktion sind Sie besonders stolz?

Wir haben hier in Hamburg zusammen schon einige tolle Wahlkampfaktionen durchgeführt. Besonders stolz bin ich aber auf unsere Eurovision Song Contest Party inklusive europapolitischem Warmup-Programm, die wir in der Bucerius Law School ausgerichtet haben. Gemeinsam mit über 100 Gästen hatten wir viel Spaß und haben uns gefreut, dass das ESC-Motto „United by Music“ bei uns gelebt wurde. Das war ein sehr gelungener Abend, der unsere Gäste mit Sicherheit auch für Europa und unsere SPD-Kampagne begeistert hat.

Pizza oder Piroggen? 

Pizza

Baltikum oder Balearen? 

Baltikum 

Augustiner oder Aperol Spritz? 

Augustiner 

Dieses Interview wurde schriftlich geführt.

Zur Serie:

In loser Folge stellt der „vorwärts“ bis zur Europawahl am 9. Juni Kandidat*innen der SPD vor. Laura Frick kandidiert auf Platz 19 der SPD-Bundesliste.

Autor*in
Jonas Jordan
Jonas Jordan

ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo

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