Inland

Neue Regierung: Das sind die Ministerinnen und Minister der SPD

In der künftigen Bundesregierung mit CDU und CSU stellt die SPD sieben Minister*innen. Am Montag hat die Partei bekanntgegeben, wer für sie ins Kabinett geht. Darunter sind einige Überraschungen.

von Kai Doering · 5. Mai 2025
das SPD-Regierungsteam in Berlin

Lars Klingbeil, Natalie Pawlik, Stefanie Hubig, Saskia Esken, Bärbel Bas, Verena Hubertz, Reem Alabali-Radovan, Boris Pistorius, Elisabeth Kaiser, Carsten Schneider und Matthias Miersch vor der Unterzeichnung des Koalitionsvertrages in Berlin

Es war lange und viel spekuliert worden, wer für die SPD ins künftige Kabinett geht. Seit Montagmorgen herrscht Klarheit, welche Personen die sieben Minister*innen- und zwei Staatsminister*innen-Posten besetzen. „Die SPD stellt ein Team auf, das bereit ist, unser Land mutig zu gestalten“, erklärten die Parteivorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil sowie Generalsekretär Matthias Miersch in einer gemeinsamen Pressemitteilung. „Erfahrene Persönlichkeiten aus Bundes- und Landespolitik treffen auf neue Gesichter, die für den Generationswechsel in der SPD stehen.“

Lars Klingbeil

Der SPD-Vorsitzende wird in der neuen Bundesregierung Finanzminister und Vize-Kanzler. Klingbeil hat die sozialdemokratische Regierungsmannschaft in den vergangenen Tagen maßgeblich zusammengestellt. Der 47-jährige Niedersachse ist selbst Neuling im Kabinett. Dem Bundestag gehört er seit 2009 an. Von 2017 bis 2021 war Klingbeil Generalsekretär der SPD, seit 2021 ist er gemeinsam mit Saskia Esken Parteivorsitzender.

Lars Klingbeil, Bundesminister der Finanzen und Vizekanzler

Reem Alabali-Radovan

1990 in Moskau geboren, kam sie mit ihrer Familie im Alter von sechs Jahren nach Mecklenburg-Vorpommern. Spätestens als die 35-Jährige 2021 Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration wurde, war sie nicht nur Eingeweihten ein Begriff. Der künftigen Bundesregierung wird sie als Ministerin für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung angehören.

Reem Alabali-Radovan, Bundesministerin für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Bärbel Bas

Die bisherige Bundestagspräsidentin wird Nachfolgerin von Hubertus Heil als Bundesministerin für Arbeit und Soziales. Bas gehört dem Bundestag seit 2009 an und vertritt den Wahlkreis Duisburg I. Bevor sie nach der Bundestagswahl 2021 Bundestagspräsidentin wurde, war die 57-jährige stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion.

Bärbel Bas, Bundesministerin für Arbeit und Soziales

Verena Hubertz

Als sie 2021 in den Bundestag gewählt und direkt stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion wurde, waren viele überrascht. In den vergangenen dreieinhalb Jahren hat sich Hubertz in dieser Position einen Ruf als geschickte Verhandlerin erarbeitet. Nun steht für die 37-jähriger Triererin der nächste Schritt an: Als Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen wird sie Nachfolgerin von Klara Geywitz.

Verena Hubert, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

Stefanie Hubig

Dass die 56-jährige Juristin Justizministerin wird, hatten die wenigsten auf dem Zettel. Dabei war sie zwischen 2014 und 2016 bereits beamtete Staatssekretärin unter dem damaligen Justizminister Heiko Maas. Danach ging Hubig als Bildungsministerin nach Rheinland-Pfalz, war 2020 Präsidentin der Kultusministerkonferenz. Nun kehrt Stefanie Hubig ins Justizministerium zurück.

Stefanie Hubig, Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz

Boris Pistorius

Der 65-Jährige ist der einzige SPD-Minister, der im Amt bleibt. Wie bereits unter Bundeskanzler Olaf Scholz wird Pistorius auch in der künftigen Koalition mit CDU/CSU der Verteidigungsministerium leiten. Bevor er dies im Januar 2023 übernahm, war Pistorius Innenminister in Niedersachsen. Seit der Bundestagswahl ist er erstmals auch Abgeordneter im Bundestag.

Boris Pistorius, Bundesminister der Verteidigung

Carsten Schneider

Der 49-jährige Erfurter wird Bundesminister für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Am Kabinettstisch saß Schneider schon in den vergangenen vier Jahren: als Staatsminister und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland. Zuvor war er Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion. Dem Bundestag gehört er seit 1998 an.

Carsten Schneider, Bundesminister für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit

Elisabeth Kaiser

2017 zog die damals 30-Jährige erstmals in den Bundestag ein. Sechs Jahre später wurde sie Parlamentarische Staatssekretärin im neu geschaffenen Ministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Nun folgt der nächste Schritt: die Geraerin folgt dem Erfurter Carsten Schneider als Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland.

Elisabeth Kaiser, Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland

Natalie Pawlik

Schon sechs Monate nachdem sie im Oktober 2021 erstmals in den Bundestag eingezogen worden war, wurde Pawlik zur Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten ernannt. Die 32-Jährige kam selbst im Alter von sechs Jahren aus Russland nach Hessen. Künftig wird Pawlik als Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration am Kabinettstisch sitzen.

Natalie Pawlik, Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration

Aktuelle Entwicklungen zur Bundestagswahl und den Koalitionsverhandlungen gibt es zum Nachlesen in unserem Newsticker.

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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Gespeichert von Helmut Gelhardt (nicht überprüft) am Mo., 05.05.2025 - 14:03

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Ich bin schockiert!
Haben z.B. Svenja Schulze, Frau Gleiwitz und Hubertus Heil n i c h t s geleistet oder total versagt ???
Ist politische Unerfahrenheit jetzt die Generalvoraussetzung für die Zuweisung wichtigster politischer Führungsämter ??? Warum hat man nicht auch noch in den Abiturklassen nachgefragt ??? Diese Ministerinnenriege wird der BlackRock-Merz-CDU und der Mir-san-mir-Söder-CSU n i c h t im GERINGSTEN gewachsen sein können!

Diese

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