Stefanie Hubig: Eine alte Bekannte im Justizministerium
Stefanie Hubig wird neue Bundesjustizministerium. Auf den ersten Blick ist die 56-jährige Rheinland-Pfälzerin ein neues Gesicht auf Bundesebene, auf den zweiten hat sie in ihrem künftigen Ministerium schon reichlich Erfahrung gesammelt.
IMAGO/Metodi Popow
Neu, aber erfahren: Stefanie Hubig wird Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz.
Zu den vielen ungeschriebenen Gesetzen in der Bundespolitik gehört, dass verschiedene Ministerien zueinander sogenannte Gegenspieler bilden. Das sind zum Beispiel das Außen- und das Verteidigungsministerium ebenso wie das Innen- und das Justizministerium. In beiden Fällen ist klar, dass die jeweiligen Ministerämter von Personen aus unterschiedlichen Parteien besetzt werden. Sie sollen sich quasi gegenseitig auf die Finger schauen. Dieser Logik folgend wird die Sozialdemokratin Stefanie Hubig künftig die Gegenspielerin von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) sein.
Neun Jahre Erfahrung auf Landesebene
Die 56-jährige Rheinland-Pfälzerin soll schon am Dienstag als neue Bundesjustizministerin vereidigt werden. Eine Personalie, die nur auf den ersten Blick überrascht. Denn Hubig ist seit neun Jahren Bildungsministerin in Rheinland-Pfalz, 2016 erstmals von der damaligen Ministerpräsidentin Malu Dreyer ernannt und auch unter deren Nachfolger Alexander Schweitzer weiter im Amt. 2020 war Hubig während der Corona-Pandemie in dieser Funktion Vorsitzende der Kultusminister*innenkonferenz.
Auf Bundesebene wird Hubig nun zum ersten Mal Ministerin. Neu im Bundesjustizministerium ist sie aber nicht. Schon unter einem ihrer Vorgänger, Heiko Maas (SPD), diente sie ab Januar 2014 knapp zweieinhalb Jahre lang als beamtete Staatssekretärin und Amtschefin im Bundesjustizministerium. Damals war sie unter anderem für die Bereiche Justiz, Rechtspolitik und Verwaltung verantwortlich.
Das dritte Mal im Justizministerium
Das war bereits ihre zweite Tätigkeit im Bundesjustizministerium. Schon Anfang der 2000er-Jahre war die promovierte Volljuristin dort tätig und stieg 2005 zur Referatsleiterin auf, bevor sie 2008 erstmals auf die Landesebene nach Rheinland-Pfalz wechselte. Zu Beginn ihrer beruflichen Karriere wirkte die gebürtige Frankfurterin zudem in Bayern als Richterin am Landgericht Ingolstadt sowie als Staatsanwältin bei der dortigen Staatsanwaltschaft.
Mit zehn Jahren Vorerfahrung im Haus und neun Jahren als Ministerin auf Landesebene erscheint Stefanie Hubig schon fast als logische Wahl für ihr neues Amt. Auf Seiten der SPD zählt sie mit 56 Jahren nach Boris Pistorius und Bärbel Bas zu den erfahrensten Politiker*innen.
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ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo