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Blick ins Wahlprogramm: Fünf Punkte, die die SPD für junge Menschen plant

Ob Chancengleichheit, Bildung oder Wohnraum – junge Menschen stehen wenig im Mittelpunkt der Politik. In ihrem Wahlprogramm stellt die SPD nun konkrete Maßnahmen vor, die das ändern sollen – besonders in fünf Bereichen.

von Finn Lyko · 17. Februar 2025
Viele junge Menschen sind noch unentschlossen, wen sie am kommenden Sonntag wählen wollen - die SPD macht ihnen in ihrem Wahlprogramm konkrete Angebote.

Viele junge Menschen sind noch unentschlossen, wen sie am kommenden Sonntag wählen wollen - die SPD macht ihnen in ihrem Wahlprogramm konkrete Angebote.

Kurz vor der Bundestagswahl am kommenden Sonntag sind viele junge Menschen noch unentschlossen, an wen ihre Stimme geht – auch, weil sie sich, wenn es um Kernanliegen wie bezahlbarer Wohnraum, Mobilität oder Bildung geht, oftmals nicht gehört fühlen. Die SPD möchte hier vor allem in fünf Bereichen gegensteuern und macht konkrete Angebote an die jungen Wähler*innen.

1) Chancengleichheit in der Schule

Im Bildungsbereich will die SPD vor allem bereits bestehende Maßnahmen fortsetzen und ausweiten. Dazu gehört das Startchancenprogramm, durch das Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schüler*innen gezielt unterstützt werden und der Digitalpakt Schule, der den Ausbau der digitalen Bildungsinfrastruktur unterstützt. Beide Programme sollen laut SPD-Wahlprogramm in der kommenden Legislaturperiode fortgesetzt und ausgebaut werden.

Ebenso halten die Sozialdemokrat*innen an dem bereits beschlossenen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern fest, der ab 2026 schrittweise gilt. „Dort, wo wir in politischer Verantwortung sind, werden wir ihn zuverlässig einlösen und für eine gute Qualität des Angebots Sorge tragen“, verspricht die SPD in ihrem Wahlprogramm.

All diese Maßnahmen sollen für mehr Chancengleichheit an Schulen sorgen. Zusätzlich fordert die Partei in ihrem Wahlprogramm außerdem „ein gesundes und kostenloses Mittagessen in allen Kitas und Schulen“.

2) Förderung politischer Teilhabe: Wahlalter 16

Die SPD will sich für mehr politische Teilhabe von jungen Menschen einsetzen. In ihrem Wahlprogramm heißt es dazu: „Ab 16 Jahren sollen junge Menschen mitentscheiden können, deswegen senken wir das aktive Wahlalter.“

Zudem wollen die Sozialdemokrat*innen, dass Jugendliche verstärkt aktiv in politische Prozesse einbezogen werden. Auch deshalb soll die Beteiligung in Jugendhilfeausschüssen gesetzlich garantiert werden. Andere Strukturen, wie beispielsweise Jugendparlamente, sollen weiterhin unterstützt werden.

3) Förderung von Mobilität

In Zeiten von zu hohen Lebenshaltungskosten ist auch der Zugang zu Mobilität ein Thema, das immer mehr junge Menschen beschäftigt. Insbesondere den Führerschein, der 2024 im Durchschnitt etwas mehr als 3.000 Euro kostete, können sich viele Menschen kaum noch leisten. Die SPD hat eine konkrete Idee, um den Zugang zu Mobilität stärker zu fördern: „Alle jungen Menschen im 17. Lebensjahr sollen daher einen MobilitätsPass mit 500 Euro Guthaben, etwa für Führerscheinkosten, Bahntickets oder Fahrräder, erhalten.“

Auch was das Deutschlandticket angeht, haben die Sozialdemokrat*innen eine klare Vorstellung. „Das Deutschlandticket ist ein großer Erfolg, den wir erhalten wollen“, heißt es im Wahlprogramm. Priorität habe dabei ein dauerhaftes Angebot – der Preis solle daher „auf aktuellem Niveau“ bleiben. Unter anderem für Auszubildende, Studierende und Schüler*innen soll es zudem ein vergünstigtes Angebot geben.

4) Unterstützung für Studierende und Auszubildende

Die konkrete finanzielle Unterstützung von Studierenden und Auszubildenden ist ebenfalls ein Thema im Programm der SPD. So will die Partei in der kommenden Legislaturperiode beispielsweise „die Mindestausbildungsvergütung anheben“ und das BAföG so reformieren, „dass die Höhe der Ausbildungsförderung regelmäßig an die steigenden Lebenshaltungskosten angepasst wird“. Außerdem sollen in Zukunft mehr Studierende Anspruch auf BAföG haben.

„Gute Aus- und Weiterbildung sind die Voraussetzung für gute Arbeit und Fachkräftesicherung“, schreiben die Sozialdemokrat*innen außerdem in ihrem Wahlprogramm. Deshalb wollen sie sich weiterhin für die Ausbildungsgarantie einsetzen sowie eine frühe Berufsorientierung an Schulen und durch Jugendberufsagenturen fördern.

5) Unterstützung auf dem Wohnungsmarkt

Die oftmals extrem hohen Mieten auf dem Wohnungsmarkt treffen auch junge Menschen immer stärker. Um mehr bezahlbaren Wohnraum für Auszubildende und Studierende zu schaffen, fordert die SPD in ihrem Wahlprogramm zum einen, dass das Bundesprogramm Junges Wohnen fortgesetzt und aufgestockt wird. Zum anderen, sollen Wohnkostenpauschalen regelmäßig angepasst werden und die Mietpreisbremse konsequent angewendet werden.

Die Partei hat zudem eine konkrete Forderung der Jusos ins Wahlprogramm mit aufgenommen, die junge Menschen vor zu hohen Mieten schützen soll: die sogenannte WG-Garantie. Diese Garantie soll die Kosten für ein WG-Zimmer für Studierende und Auszubildende bei 400 Euro deckeln. Eine mögliche Differenz zwischen diesen 400 Euro und der eigentlichen Miete im Rahmen der Mietpreisbremse soll ihnen erstattet werden können.

Autor*in
FL
Finn Lyko

ist Volontärin in der vorwärts-Redaktion.

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