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Arbeitskreis: Wie die SPD Hamburg bundesweit gegen Rechtsextremismus kämpft

Solidarisch im Kampf gegen Rechts über die Landesgrenzen der Hansestadt hinaus – das hat sich der Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus der Hamburger SPD vor Jahren auf die Fahnen geschrieben. Es gilt auch für die Bundestagswahl.

von Jonas Jordan · 2. Januar 2025
Mitglieder des Hamburger Arbeitskreises unterstützten die Zittauer SPD im Sommer im sächsischen Landtagswahlkampf.

Mitglieder des Hamburger Arbeitskreises unterstützten die Zittauer SPD im Sommer im sächsischen Landtagswahlkampf.

Eigentlich könnte man denken, in Hamburg ist die Welt in Ordnung. Bei der vergangenen Bürgerschaftswahl kam die AfD mit 5,3 Prozent nur knapp ins Parlament und spielt dort politisch keine Rolle. Eine Demonstration gegen rechtsextreme Deportationspläne musste Anfang vergangenen Jahres wegen Überfüllung aufgelöst werden, nachdem fast 200.000 Menschen gekommen waren.

Engagiert seit 2012

Und doch gibt es seit 2012 einen Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus in der Hamburger SPD. „Es gilt eigentlich für ganz Deutschland, dass die Städte weniger ein Nazi-Problem haben. Deshalb sollten sie sich stark darauf konzentrieren, Hilfe für den ländlichen Raum zu organisieren“, sagt Janwillem van de Loo, einer der Sprecher des Arbeitskreises, im Gespräch mit dem „vorwärts“. 

So habe ein großer Teil der Arbeit in den vergangenen Jahren darin bestanden, außerhalb von Hamburg die Aktionen gegen rechts zu unterstützen. So organisierten die Mitglieder des Arbeitskreises beispielsweise im Bundestagswahlkampf 2021 eine Postkartenkampagne, um den SPD-Kandidaten Frank Ullrich in Südthüringen gegen Hans-Georg Maaßen zu unterstützen.

Solidarität in Görlitz und Zittau

Auch 2024 packten Genossinnen und Genossen aus Hamburg im Osten der Republik mit an. Acht Personen machten sich im Juli für ein Wochenende auf den Weg nach Görlitz und Zittau, um im Landtagswahlkampf zu unterstützen. Silvia Schmidt, die für den AK die Reise geleitet hat, betont den positiven Austausch mit sächsischen SPD-Mitgliedern: „Viele haben uns gesagt, wie motivierend es ist, dass wir da waren.“

Doch auch innerhalb Hamburgs ist der Arbeitskreis in verschiedenen Bündnissen engagiert, organisierte am 9. November eine Mahnwache zum Jahrestag der Reichspogromnacht und plant ein Argumentationstraining gegen rechte Stammtischparolen, insbesondere für Kandidierende und Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer zur Bürgerschaftswahl im März. „Wir haben einen Trainer, Jan Möller“, der schon lange im AK aktiv ist und ein Modul aufgebaut hat“, erklärt van de Loo.

Autor*in
Jonas Jordan
Jonas Jordan

ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo

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