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Cannabis-Legalisierung: Welche Regeln jetzt für den Kaffee-Konsum gelten

Ab dem 1. April ist der Konsum von Cannabis in Deutschland erlaubt. Was bisher kaum Beachtung findet: Das Cannabis-Gesetz hat auch Einfluss auf den Genuss des Lieblingsgetränks der Deutschen.

von Die Redaktion · 1. April 2024
Das Lieblingsgetränk der Deutschen: Das Cannabis-Gesetz reguliert künftig auch den Kaffee-Konsum.

Das Lieblingsgetränk der Deutschen: Das Cannabis-Gesetz reguliert künftig auch den Kaffee-Konsum.

Es war ein langer Kampf. „Wann Bubatz legal?“ fragten hunderttausende Konsument*innen von Cannabis seit der Bundestagswahl. In ihrem Koalitionsvertrag hatten sich SPD, Grüne und FDP auf die Cannabis-Freigabe verständigt. Der erste Schritt dazu tritt nun am 1. April in Kraft: Wer volljährig ist, darf zuhause bis zu 50 Gramm aufbewahren und maximal 25 Gramm mit sich führen. Cannabis verschwindet damit von der Liste der verbotenen Substanzen im Betäubungsmittelgesetz.

Auch Kaffee ist eine Droge

Während bei Cannabis die Zügel gelockert werden, zieht sie der Staat an anderer Stelle an. So enthält das Cannabis-Gesetz noch einen Zusatz-Paragrafen, der künftig den Kaffee-Konsum in Deutschland reguliert. Zwar ist das schwarze Gebräu mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund 170 Litern das Lieblingsgetränke der Deutschen (vor Mineralwasser und Bier), doch was viele nicht wissen: Auch Kaffee ist eine Droge.

„Koffein stimuliert das Nervensystem: Wir können uns besser konzentrieren, schneller denken und leichter lernen. Zudem hebt Koffein die Stimmung“, erläuterte Ernährungsexpertin Semra Köksal kürzlich bei der Krankenkasse AOK. „Auch die Herzfrequenz wird angeregt, der Blutdruck, die Magenfunktion, die Darmtätigkeit und viele weitere Stoffwechselvorgänge.“ Alles Symptome eines Drogenkonsums also.

Bei zu hohem Koffein-Wert droht der Führerschein-Entzug

Da für den Verkauf von Kaffee keine Altersgrenzen gelten, hat sich die Bundesregierung entschieden, Grenzwerte für den Konsum einzuführen und sich dabei an den Vorgaben des Cannabis-Gesetzes orientiert. So darf jede*r der sich dauerhaft in Deutschland aufhält, künftig nur noch 1000 Gramm Kaffee im Haushalt haben (die Menge gilt pro Person; in einem Haushalt mit vier Personen dürfen es also vier Kilogramm Kaffee sein). Auf der Straße mitführen darf man künftig höchstens ein Pfund Kaffee. Ob gemahlen oder in ganzer Bohne spielt dabei keine Rolle.

Auch der Kaffee-Konsum pro Tag wird ab 1. April reguliert. Die Bundesregierung hat sich dabei an Zahlen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) orientiert, die aus gesundheitlichen Gründen dazu rät, bei einer Einzeldosis Kaffee die Menge von 200 Milligramm Koffein nicht zu überschreiten. Über den Tag verteilt können gesunde Erwachsene damit ohne Bedenken bis zu 400 Milligramm Koffein zu sich nehmen, also vier bis fünf Tassen Kaffee trinken.

Bayern will das Gesetz restriktiv anwenden

Das Cannabis-Gesetz setzt deshalb eine Grenze von fünf Tassen Kaffee pro Tag. Um dies zu kontrollieren, können stichprobenartig Koffein-Kontrollen durchgeführt werden. Wird der Grenzwert überschritten, drohen eine hohe Geldstrafe und – wenn der Kaffee-Konsument am Steuer erwischt wird – der Führerschein-Entzug.

Unklar ist bislang, wie er Eigenanbau von Kaffee künftig geregelt sein soll. Kaffee-Clubs analog zu den Cannabis-Clubs, die ab dem 1. April den legalen Anbau und Vertrieb von Cannabis übernehmen sollen, gelten als wenig praktikabel. Unterdessen kündigte Bayern an, die neuen Vorgaben für den Konsum von Kaffee strikt umsetzen zu wollen. „Wir werden dieses Gesetz extremst restriktiv anwenden“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach seiner Rückkehr von eine China-Reise kurz vor Ostern.

Bei diesem Text handelt es sich um einen Aprilscherz. Der Kaffeegenuss ist in Deutschland natürlich auch weiterhin ohne Einschränkungen möglich.

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3 Kommentare

Gespeichert von Peter Boettel (nicht überprüft) am Di., 02.04.2024 - 10:05

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Soll die Geschichte zum Kaffee-Konsum ein Aprilscherz sein?
Das Thema Cannabis-Freigabe kann ich schon nicht mehr hören oder lesen, keine Radio-, Fernseh-, Zeitungs- oder sonstige Meldung ohne Cannabis, fast schlimmer als die Kriegsnachrichten.

Gespeichert von Tom Kaperborg (nicht überprüft) am Mi., 03.04.2024 - 12:56

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Hatte einen Alkoholiker als "Vater" - waere der Kiffer gewesen, so waere mir sicherlich einiges von seinem extrem ausgepraegten Narzissmus erspart geblieben. Vielleicht sollte man alle "Drogen" mal unter die Lupe nehmen, neu bewerten und entsprechend gesetzgeberisch darauf reagieren - den Konsum kann man nur regeln aber nicht "weg-verbieten". Dann ware Alkohol strenger geregelt als Cannabis und die bayerischen "Brauereilobby-Abgeordneten" der CSU muessten ihren Leuten sagen, dass taegliches Biertrinken doch erheblich den IQ runterregelt. Von den hoeherprozentigen Getraenken inkl. Klosterfraugeister sind mehr Menschen hierzulande extrem "drogenabhaengig", als von Cannabis. Eine gelungene Satire, schoen geschrieben und inhaltlich glaubwuerdig, jedoch mit der falschen "Droge". (Begriff: Drogue = aus dem Frz. fuer getrocknete Pflanzen). Vorschlag fuer Alkoholika: "Muell" von frz. "mouillé" :)

Gespeichert von Martin Holzer (nicht überprüft) am Do., 04.04.2024 - 15:03

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"Wird der Grenzwert überschritten, drohen eine hohe Geldstrafe und – wenn der Kaffee-Konsument am Steuer erwischt wird – der Führerschein-Entzug."

Heutzutage sind Realität und Satire wirklich schwer zu unterscheiden. Es hätte mich überhaupt nicht gewundert, wenn das kein April-Scherz gewesen wäre. Zuzutrauen ist der besten Regierung aller Zeiten allemal.