Parteileben

Personeller Neuanfang: Das ist der neu gewählte SPD-Parteivorstand

Nach der historischen Schlappe bei der Bundestagswahl hat sich die SPD auf ihrem Parteitag personell neu aufgestellt. Lars Klingbeil und Bärbel Bas sind die neuen Vorsitzenden. Das sind die weiteren Mitglieder des Parteivorstands.

von Jonas Jordan · 28. Juni 2025
Lars Klingbeil und Bärbel Bas gratulieren Tim Klüssendorf
(R-L) Lars Klingbeil, SPD-Parteivorsitzender, Tim Kluessendorf, SPD-Generalsekretaer, und Baerbel Bas, SPD-Parteivorsitzende, aufgenommen im Rahmen des Bundesparteitages der SPD in Berlin, 27.06.2025.

Es war ein historischer Start für Bärbel Bas ins neue Amt. Noch nie wurde eine SPD-Vorsitzende mit einem besseren Ergebnis gewählt als Bas am Freitagabend. 95 Prozent der 600 Delegierten gaben der Duisburgerin ihre Stimme. Ihr neuer Co-Vorsitzender Lars Klingbeil wurde für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt. Der Vizekanzler sprach von einem „schweren Ergebnis“, nachdem er mit einer Zustimmung von 64,9 Prozent gewählt worden war. Neuer Generalsekretär ist Tim Klüssendorf aus Lübeck, der ankündigte, die SPD auf ein „neues Level“ heben zu wollen.

Nietan und Barley weiter im Amt

Als stellvertretende Vorsitzende wurden die Landesvorsitzenden aus Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen, Serpil Midyatli und Achim Post, sowie die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger wiedergewählt, neu in dieser Funktion sind der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer und die stellvertretende sächsische Ministerpräsidentin Petra Köpping. Dietmar Nietan wurde ebenso als Schatzmeister wie Katarina Barley als Europabeauftragte des Parteivorstands.

Den Vorstand als Beisitzer*innen komplettieren Sabine Bätzung-Lichtenthäler, Andreas Bovenschulte, Ronja Endres, Wiebke Esdar, Fabian Ferber, Timon Gremmels, Oliver Kaczmarek, Elisabeth Kaiser, Annika Klose, Thorsten Kornblum, Sarah Lahrkamp, Kaweh Mansoori, Bettina Martin, Katja Mast, Siemtje Möller, Katja Pähle, Sarah Philipp, Boris Pistorius, Sebastian Roloff, Jessica Rosenthal, Dagmar Schmidt, Andreas Stoch, Marja-Liisa Völlers und Ibrahim Yetim. Somit gehören dem neuen Parteivorstand 19 Frauen und 15 Männer an.

Autor*in
Jonas Jordan
Jonas Jordan

ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo

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10 Kommentare

Gespeichert von Dieter Ruck (nicht überprüft) am So., 29.06.2025 - 19:00

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zu bieten hat - dann Gut Nacht um 6e
Die Riesenchance mit Boris Pistorius (mit 38% stärkste Kraft zu sein) und mit den Grünen 15 % zu regieren
hat man idiotischer Weise, stur und eingebildet, blödsinnig versemmelt!!!
Jetzt soll Klingbeil es machen??? OHNE ERFAHRUNG??? und ohne erkennbare Leistungsstandards da ein
bisschen Finanzminister spielen???
Wer hat das zugelassen??? Scholz??? Mützenich???
Das ist das Ende der SPD -

Oder ??? Wo ist hier die Vorstandschaft???? Wo sind die Leistungsträger???

WO????

WO sind die Positiventscheider, die Macher????

Wir haben nur noch Zerdiskuttierer??? ODER???

Gespeichert von Sebastian Mietzner (nicht überprüft) am So., 29.06.2025 - 19:01

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Der personelle Neuanfang der SPD wirkt auf den ersten Blick vielversprechend, doch in Wahrheit sind es vor allem kosmetische Veränderungen, die die tiefen Probleme nicht lösen. Lars Klingbeil wurde mit nur 64,9 % Zustimmung bestätigt – ein deutliches Warnsignal für seinen autoritären Stil und die alten Machtstrukturen, die er weiter zementiert. Seine lapidare Aussage beim Seeheimer Kreis, er sei „Blitzableiter“ für den Frust in der Partei, zeigt, wie wenig er die Krisensituation ernst nimmt.

Generalsekretär Tim Klüssendorfs Ankündigung eines „neuen Levels“ bleibt ohne Substanz, solange die SPD inhaltlich keinen echten Wandel vollzieht. Die fehlende Repräsentation kleinerer Länder wie Hamburg verdeutlicht den Fokus auf Machterhalt statt Erneuerung.

Unsere SPD muss dringend klare Antworten auf soziale Spaltung und Rechtsruck geben. Der Parteitag hat gezeigt: Personelle Rotation reicht nicht. Es braucht echten Aufbruch.

Gespeichert von Hartmut R.Rau (nicht überprüft) am Mo., 30.06.2025 - 08:06

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Die Worte gleichen sich. Das general Thema lautet Verteilungsgerechtigkeit! Das fängt u.a. an bei den Rentenansprüchen von Bundestagsabgeordneten, bei Krankenkassenbeiträgen, beim Vererben, den Steuern auf Arbeit versus Kapital und Aktien, bei Bildung, dem Mindestlohn im Verhältnis zu anderen Einkommen und und und ... bei Wasser, klimatischen Auswirkungen, bei weltweiter Armut und und und bei Frieden versus Krieg. Ich bin diese allgemeine Gerede leid ... im Sinne von Janosch: "Oh wie schön ist Panama" die Rückkehr beschreibt die Lebensweise die wir schon hatten und die keine Veränderung braucht. Konkrete Utopie haben ( Prozess der Verwirklichung) geht anders als Visionen ( wünschenswerte Zustände) haben..... und was macht eigentlich Katarina Barley genau für unser Steuergeld? Und der junge Juso Vorsitzende hat schon welches Leben gelebt um Meinung zu haben? Taxmenow ist doch ein Ruf der gehört werden kann ..und nicht nur Arbeitnehmer, Bürgergeld Bezieher und .. meint Hartmut R.Rau

Gespeichert von Rudolf Isfort (nicht überprüft) am Mo., 30.06.2025 - 11:36

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Bas, Motorradfahrerin, Kümmerin; Klingbeil, Gitarrenspieler, Kümmerer. SPD Parteivorsitzende beide, gewählt mit im Durchschnitt 80% der Stimmen, beide in der CDSUgeführten Regierung. Da funktioniert die Aufgaben- und Arbeitsteilung, die Kontrolle, der Ideentransfer zwischen Regierung und Partei besonders effektiv, weil sie im jeweils gleichen Kopf stattfindet. Sollte es wider Erwarten mal unterschiedliche Meinungen zum Koalitionspartner geben, dann rebelliert die Parteivorsitzende gegen ihren Regierungschef – wie Frau Bas in ihrer pro forma Bewerbungsrede auf dem Parteitag vormachte: Die SPD auf „neuem Level“, es wird spannend.

Gespeichert von Günther Horzetzky (nicht überprüft) am Mo., 30.06.2025 - 16:44

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Verständlich ist es wirklich nicht, dass die Stimmen-Ergebnisse hier nicht wiedergegeben werden. Und warum hier verschwiegen wird, wer nicht gewählt wurde? Echt irritierend, Jonas Jordan!

Gespeichert von Kai Doering am Mo., 30.06.2025 - 21:56

Antwort auf von Günther Horzetzky (nicht überprüft)

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Beide Informationen haben wir nicht für relevant genug erachtet, um sie hier aufzuschreiben. Entscheidend ist doch, wer künftig im Parteivorstand vertreten ist.

Gespeichert von Helmut Treiber (nicht überprüft) am Mo., 30.06.2025 - 20:14

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Warum wird nicht die Verteilung der Personen im Parteivorstand nach Bundesländer veröffentlich? Soll die wahrscheinlich ungleiche Verteilung zwischen Ost und West unter den Teppich gekehrt werden?

Diese Information haben wir nicht für relevant genug erachtet, um sie hier aufzuschreiben. Unterstellungen bitten wir zu unterlassen.

Gespeichert von Armin Christ (nicht überprüft) am Di., 01.07.2025 - 09:43

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Leider muss ich feststellen, daß ich weder eine personelle noch eine inhaltliche Erneuerung der SPD nach diesem Parteitag sehe. Regierungsmitglieder beherrschen den Parteivorstand als ob es da keine Interessenkonfikte gäbe. Knapp 65% für den hochverehrten Vorsitzenden, ohne Gegenkandidat, das hätte früher bedeutet: mit Saus und Braus durchgefallen. Am "westlichen" Werteextremismus wird fesgehalten ohne zu berücksichtigen daß dieser "Westen" gerade mal 10% der Menschheit representiert.
Strafverschärfend kommt hinzu, daß der vergangene Papst, wie vermutlcih auch der gegenwärtige, sozialdemokratischer sind als die von den obengenannten heruntergewirtschaftete SPD.