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Kabarett mit Schrodi: Warum Lachen im Wahlkampf auch mal sein muss

Politik ist ein bierernstes Geschäft. Dass das nicht immer so sein muss, will der bayerische SPD-Abgeordnete Michael Schrodi unter Beweis stellen. Er lädt am Samstag zu einem Kabarettabend ein.

von Jonas Jordan · 7. Februar 2025
Die bayerischen Kabarettisten Christian Springer und Michael Altinger

Seit 2013 moderieren Christian Springer (l.) und Michael Altinger zusammen die Sendung „Schlachthof“ im Bayerischen Fernsehen. Am Samstagabend treten sie gemeinsam beim SPD-Abgeordneten Michael Schrodi auf.

„Schrodi macht's“, heißt es in der Einladung der SPD Fürstenfeldbruck. Was Michael Schrodi normalerweise macht, ist bekannt: Seit 2017 sitzt er für die SPD im Bundestag und ist dort inzwischen finanzpolitischer Sprecher seiner Fraktion. Was er aktuell macht, ist auch klar: Wahlkampf. Denn in gut zwei Wochen wird ein neues Parlament gewählt und Schrodi möchte seine Arbeit als Abgeordneter gerne fortsetzen. Die Chancen dafür stehen mit Platz elf auf der bayerischen SPD-Landesliste nicht schlecht. Was Schrodi am Samstagabend macht, ist hingegen ungewöhnlich: Er hat zwei der bekanntesten bayerischen Kabarettisten nach Fürstenfeldbruck in seinen Wahlkreis eingeladen, um mit ihm einen Kabarettabend zu veranstalten.

Normalerweise moderieren Christian Springer und Michael Altinger seit 2013 einmal im Monat donnerstags um 21 Uhr die Kabarett-Sendung „Schlachthof“ im Bayerischen Fernsehen. Am Samstag, 8. Februar, sind sie ab 19.30 Uhr ebenso wie der Kabarettist Dr. Emir in Fürstenfeldbruck zu sehen. Doch wie kam es dazu? „Ich kenne Michael Altinger sehr gut. Er hat mich schon vor dreieinhalb Jahren im Wahlkampf unterstützt. Jetzt habe ich ihn spontan angerufen und gefragt, ob er wieder etwas mit mir machen will. Da hat er sofort zugesagt und noch die beiden anderen Kabarettisten mitgebracht“, erzählt Schrodi im Gespräch mit dem „vorwärts“. Altinger und Schrodi kennen sich als leidgeprüfte Anhänger des Fußball-Drittligisten TSV 1860 München von gemeinsamen Stadionbesuchen

Schrodi: „Eine einzigartige Veranstaltung“

Und wie passt nun so ein Kabarettabend in den Wahlkampf? „Auch in ernsten Zeiten wollen die Leute auch mal lachen und den Spiegel vorgehalten bekommen. Es tut ganz gut, die aktuellen politischen Geschehnisse mit einem humoristischen Seitenhieb zu diskutieren“, meint der SPD-Bundestagsabgeordnete. Das Interesse dafür ist offenbar groß. Mehr als 150 Karten sind im Vorfeld bereits verkauft worden. Am Ende rechnet Schrodi mit circa 200 Besucher*innen. „Ich freue mich deshalb auch sehr darauf, weil die drei kein gemeinsames Programm haben, sondern extra zu mir kommen, um über aktuelle politische Themen zu reden. Das ist eine einzigartige Veranstaltung.“

Schrodi selbst wird sich an dem Abend nicht kabarettistisch betätigen, sondern die Veranstaltung mit einer kurzen Begrüßung einleiten. „Vor wenigen Wochen ist Markus Söder im selben Saal aufgetreten. Was er von sich gegeben hat, war auch kabarettreif. Insofern müssen die drei sich anstrengen, um das zu übertrumpfen.“ Ansonsten hoffe er, an diesem Abend selbst nicht zu sehr in die Pfanne gehauen zu werden. Davon gehe er jedoch nicht aus, sagt der SPD-Politiker.

Autor*in
Jonas Jordan
Jonas Jordan

ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo

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