Künstler unterzeichnen Wahlaufruf für Olaf Scholz: „Für eine starke SPD"
Warum sollte man die SPD wählen? Ein Aufruf nennt dafür gleich mehrere Gründe. Zahlreiche Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur haben ihn unterzeichnet.
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Er spielt den „Bergretter“ und unterstützt die SPD: Schauspieler Sebastian Ströbel
Bekannte Gesichter aus Kunst, Kultur und Medien haben einen Aufruf des Polit-Grafikers Klaus Staeck unterzeichnet, der dafür wirbt, am 23. Februar die SPD zu wählen.
„Für eine starke SPD“, lautet der Wahlaufruf der „Aktion für mehr Demokratie“, das sich seit fast einem halben Jahrhundert für eine gerechte Politik einsetzt. Die Unterzeichner*innen erinnern, warum es gerade jetzt besonders wichtig ist, sich für die Sozialdemokratie zu entscheiden. Den Aufruf kann man hier unterzeichnen.
„Heute herrscht Krieg in Europa, und in der ganzen Welt verschieben sich Einflusssphären und Machtverhältnisse“, beginnt der Aufruf, der an den Ukraine-Krieg erinnert, aber auch an den wachsenden Rechtsruck in vielen Ländern. Gründe, warum es gerade jetzt eine „starke und handlungsfähige sturmerprobte Sozialdemokratie“ brauche. Die SPD habe bewiesen, dass sie die Interessen des Landes über Machtkalkül stellt.
Durchmarsch der AfD verhindern
Die Initiator*innen gestehen ein: Die Ampel-Koalition habe wahrscheinlich nicht alle Erwartungen der Wähler*innen erfüllt. Tatsächlich liegt die SPD in aktuellen Umfragen noch hinter der Union, Kanzlerkandidat und Bundeskanzler Olaf Scholz ist nicht mit den besten gesellschaftlichen Voraussetzungen in den Wahlkampf gestartet. Doch ist es ihm in 2021 schon einmal gelungen, beim Rennen um das Kanzleramt auf den letzten Metern aufzuholen.
Das wichtigstes Ziel sei nun, „den Durchmarsch der antidemokratischen und europafeindlichen AfD zu verhindern“, schreiben die Unterzeichner*innen. Es gehe darum, „in Deutschland als Kernland Europas eine handlungsfähige Demokratie zu erhalten.“ „Das aber geht nach Lage der Dinge nur mit einer starken SPD.“
Der Aufruf nennt dafür mehrere Gründe: Nur die SPD könne einen weiteren Abbau des Sozialstaats und weitere Verzögerungen bei wichtigen Reformen im Bildungs- und Gesundheitssystem verhindern. Nur die SPD sei im Stande, die Infrastruktur im Verkehrssektor und bei der Digitalisierung zu modernisieren. Der Aufruf endet mit einem Appell: „Die kommenden Wahlen entscheiden über die Zukunft unserer Demokratie, unseres Sozialstaats und Europas Rolle in der Welt. Setze jetzt ein Zeichen für eine starke SPD!“
Polit-Plakatkünstler Klaus Staeck
Der Aktion haben sich mehrere Schauspieler*innen angeschlossen, darunter der „Bergretter“-Darsteller Sebastian Ströbel, „Soko Stuttgart“-Darstellerin Astrid Fünderich, die Schauspieler Renan Demirkan und Aykut Kayacık. Andere bekannte Unterzeichner sind der Publizist Johano Strasser und der Historiker Peter Brandt, ältester Sohn des ehemaligen SPD-Kanzlers Willy Brandt.
Foto: IMAGO / Future Image; Grafik: vorwärts
SPDings – der „vorwärts“-Podcast, Folge 27 mit Sebastian Ströbel
Bekannt ist Schauspieler Sebastian Ströbel vor allem aus der ZDF-Serie „Die Bergretter“, in der er seit knapp zehn Jahren die Hauptrolle spielt. In der aktuellen Podcast-Folge verrät er seinen Lieblingsberg, warum er Feminist und nachwievor überzeugt von „seiner“ SPD ist.
Klaus Staeck, der die Aktion iniitiert hat, ist Rechtsanwalt und politischer Plakatkünstler, von 2006 bis 2015 war er Präsident der Berliner Akademie der Künste. In den 1960er Jahren gründete der Sozialdemokrat den Verlag Edition Staeck. Staeck hat in den vergangenen Jahrzehnten hunderte satirische Plakate und politische Postkarten veröffentlicht, die sich häufig gegen Inhalte von CDU/CSU wenden.
Sein bekanntestes Motiv ist ein Plakat zur Bundestagswahl 1972 mit einem Aufruf an die deutschen Arbeiter, nicht die SPD zu wählen, denn: „Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen.“ Der Aufruf war selbstverständlich ironisch: Selbst wenn deutsche Arbeiter Villen in Tessin besessen hätten, war es natürlich nicht Ansinnen der Sozialdemokratie, ihnen diese wegzunehmen. Das Plakat schmückte fortan so manche Studenten-WG und gilt heute als legendär.