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Entwarnung bei Kinderarznei: Welche Medikamente wieder verfügbar sind

Als positiv lässt sich die Verorgung mit Medikamenten für Kinder bewerten. Laut Bundesgesundheitsministerium scheint die Verfügbarkeit gesichert. Allerdings gibt es einige Ausnahmen.

von Vera Rosigkeit · 26. Februar 2024
Gesundheit

Die Arzneimittel-Versorgung für Kinder in Deutschland ist laut Angaben des Bundesgesundheitsministeriums wieder in der Balance.

In Deutschland scheint das Problem einer mangelnden Verfügbarkeit von Kinderarzneimittel vom Tisch. Die Arbeitsgruppe Lieferengpässe, die eine gleichmäßige Versorgung steuern soll, sprach am Montag von einer positiven Entwicklung, wie das Bundesgesundheitsministeriums auf Anfrage mitteilte.

Einige Engpässe bleiben

Danach seien vor allem Cotrim, ein antibiotisch wirksames Mittel zur Behandlung von Infektionskrankheiten sowie die Antibiotika Cefixim und Amoxicillin/Clavulansäure gut verfügbar. Engpässe hingegen gebe es derzeit noch beim ebenfalls antibiotisch wirkenden Azithromycin sowie dem Antibiotikum Clarithromycin. Diese sollen aber durch anstehende Industriebelieferungen weiter verbessert werden. Sichergestellt werden konnte ebenfalls die Versorgung mit Salbutamol, einem Wirkstoff, der chronischer Bronchitis und Asthma verabreicht wird.

Noch im vergangenen Jahr hatte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen vor einem Mangel an Arzneimitteln gewarnt, vor allem bei fiebersenkenden Medikamenten. Im Winter 2022 war die Verfügbarkeit aufgrund von Lieferengpässen bei Mitteln aus China und Indien nicht immer gegeben. 

Fünf-Punkte-Plan zeigt Wirkung

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte zunächst damit reagiert, vorhandene Preisobergrenzen zu lockern und anschließend ein Gesetz vorgelegt, das durch eine Reihe von Maßnahmen Engpässe bei der Arzneimittelversorgung verhindern soll. Vergangenen Sommer stellte er zusätzlich einen Fünf-Punkte-Plan vor, der unter anderem einen regelmäßig tagenden Steuerungskreis beinhaltete. Unter Beteiligung von Unternehmen, Kinder- und Jugendärzt*innen, Hausärzt*innen, der Apotheker*innenschaft und weiteren Beteiligten sollte dieser künftig eine gleichmäßige Versorgung sichern. Festbeträge bei dringlichen Kinderarzneimitteln wurden weiterhin ausgesetzt. Lauterbach hatte zudem an Eltern appelliert, keine Fiebersäfte zu horten und Industrie und Apotheken gedankt. Der Industrie, weil die Produktion bei Schmerzmitteln, Antibiotika und Fiebersäften deutlich angestiegen sei, indem Unternehmen bereit waren, im Dreischichtbetrieb zu arbeiten. Und den Apotheker*innen, weil sie Zubereitungen ausgetauscht und Arzneimittel selbst hergestellt hatten.

Laut Gesundheitsministerium hätten sich vor allem die enge Zusammenarbeit im Steuerungskreis Lieferengpässe und das Monitoring im Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte bewährt.

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Vera Rosigkeit

hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.

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