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Bundestagswahl 2025: Welche Partei laut Wahl-O-Mat am meisten passt

Es ist eine Entscheidungshilfe für Wähler*innen: Seit Donnerstag ist der „Wahl-O-Mat“ startklar. Wer 38 Thesen bewertet, kann anschließend die Nähe zu einer oder allen Parteien einsehen. Hinzu kommt: Schon bei der vorgezogenen Bundestagswahl greift das neue Wahlrecht.

von Vera Rosigkeit · 6. Februar 2025
Foto Wahlomat

Auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung können sich Wähler*innen über die inhaltliche Ausrichtung der Parteien zur Bundestagswahl 2025 informieren

29 Parteien stehen bei der vorgezogenen Neuwahl zum Bundestag am 23. Februar auf den Stimmzetteln. Wofür sie stehen, lässt sich seit Donnerstag im sogenannten Wahl-O-Mat nicht nur nachlesen, sondern auch überprüfen. Denn alle Parteien haben die 38 „Wahl-O-Mat“-Thesen beantwortet. Und nun sind die Wähler*innen am Zug, 38-mal zuzustimmen, abzulehnen oder sich neutral zu verhalten. So können sie ihre Standpunkte mit den Antworten der Parteien vergleichen und die prozentuale Übereinstimmung mit ihnen überprüfen.

Eine Entscheidungshilfe – keine Wahlempfehlung. So ist es ausdrücklich auf der Webseite zu lesen. Für Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), ist der „Wahl-O-Mat“ gerade angesichts der vorgezogenen Neuwahl „ein unverzichtbares Instrument zur politischen Orientierung“, sagte er am Donnerstag zum Start des interaktiven Angebots in Berlin. Die übersichtliche und verständliche Darstellung der Positionen der Parteien helfe „Bürgerinnen und Bürgern, fundierte Informationen zu erhalten und mit anderen darüber ins Gespräch zu kommen“. 

Von Mietpreisbremse bis Tempolimit

Zur Abstimmung stehen Thesen wie: „Auf allen Autobahnen soll ein generelles Tempolimit gelten“ oder: „Bei Neuvermietungen sollen die Mietpreise weiterhin gesetzlich begrenzt werden.“ Die Antworten gehen dabei recht spielerisch von der Hand, dennoch ist Aufmerksamkeit geboten. Die Thesen sind Ergebnis eines intensiven Redaktionsprozesses mit 36 Beteiligten – Expert*innen aus Wissenschaft und politischer Bildung sowie jungen Wähler*innen. Am Ende der Befragung können alle 38 Thesen noch gewichtet werden. Auch das hat Einfluss auf die Parteipräferenz.

Neues Wahlrecht

Die vorgezogene Neuwahl des Bundestages wird erstmals nach dem neuen Wahlrecht stattfinden. Danach wird die Anzahl der Abgeordneten künftig auf 630 festgeschrieben.

Die Gewinner*innen eines Wahlkreises werden nicht mehr automatisch in den Bundestag einziehen. Nur wenn ihre Partei eine entsprechende Anzahl von Mandaten gemäß ihres Zweitstimmenergebnisses im Bundesland zusteht, erhalten sie einen Sitz im Parlament. Damit ist die Zweitstimme ausschlaggebend, weil sie darüber entscheidet, mit wie vielen Abgeordneten eine Partei im Parlament vertreten sein wird. Für den Fall, dass eine Partei mehr Direktmandate gewinnt, als ihr nach dem Zweitstimmenergebnis zusteht, ziehen nur diejenigen in den Bundestag ein, die in ihren Wahlkreisen das prozentual beste Ergebnis erzielt haben.

21 Millionen nutzten „Wahl-O-Mat“ in 2021

Seit 2002 ist der „Wahl-O-Mat“ im Einsatz. Er soll insbesondere junge Wähler*innen informieren und mobilisieren. Inzwischen hat er sich als feste Größe für politische Informationen über anstehende Wahlen etabliert. Zur Bundestagswahl 2021 wurde er mehr als 21 Millionen Mal gespielt.

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Vera Rosigkeit

hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.

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