Soziale Politik

Anhebung zum neuen Jahr: Wer ab 2024 wieviel Bürgergeld erhält

Das Bürgergeld wird zum 1. Januar 2024 deutlich steigen. Das teilte Bundessozialminister Hubertus Heil am Dienstag mit. Hintergrund ist eine Reform der Bundesregierung.
von Kai Doering · 29. August 2023
Steigerung um zwölf Prozent: Zum 1. Januar 2024 wird das Bürgergeld deutlich erhöht.
Steigerung um zwölf Prozent: Zum 1. Januar 2024 wird das Bürgergeld deutlich erhöht.

Millionen Bezieher*innen von Bürgergeld erhalten ab 1. Januar 2024 mehr Geld. Die Sozialleistung wird zum kommenden Jahr deutlich steigen. Das teilte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Dienstag in Berlin mit. Demnach werden Alleinstehende ab 1. Januar 563 Euro erhalten. Zurzeit sind es 502 Euro. Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren erhalten 471 statt 420 Euro. Für Kinder vom Beginn des siebten bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres werden 390 statt 348 Euro gezahlt. Kinder bis zur Vollendung des sechsten Lebensjahres werden 357 statt 318 Euro erhalten.

Bürgergeld ermöglicht schnelle Erhöhung der Sätze

„Gerade in der Krise und in Krisenzeiten und Umbrüchen muss man sich auf den Sozialstaat verlassen können“, sagte Hubertus Heil am Dienstag. Nach Angaben des Ministers wird das Bürgergeld insgesamt um gut zwölf Prozent erhöht. Zum 1. Januar dieses Jahres hatte das Bürgergeld das bestehende Hartz-IV-System abgelöst. Ein zentraler Bestandteil der Reform ist, dass die Sätze schneller als im Hartz-IV-System an die Inflation angepasst werden. Diese lag im Juli bei 6,2 Prozent. Bereits zum Jahresbeginn waren die Sätze für die 5,5 Millionen Bürgergeld-Bezieher*innen um rund 50 Euro gestiegen.

„Die Erhöhung der Regelsätze kommt angesichts der anhaltenden Inflation viel zu spät“, kritisierte dennoch die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele. Besonders die hohen Preise für Strom und Grundnahrungsmittel stellten die Menschen vor immer größere Herausforderungen. Der VdK fordert deshalb neben einer kompletten Neuberechnung der Regelsätze auch die sofortige Anpassung, wenn starke Preissteigerungen auftreten. „Nur so können Menschen realistisch vom Bürgergeld leben“, argumentierte Bentele.

Zustimmung von der Arbeiterwohlfahrt

„Diese Maßnahme signalisiert eine längst überfällige Anerkennung der Bedarfe von Menschen in schwierigen finanziellen Situationen“, lobte dagegen der Vorsitzende des Präsidiums der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Michael Groß. Mit der Erhöhung werde auch die geplante Kindergrundsicherung auf höherem Niveau starten. „Langfristig sollte dennoch das umgesetzt werden, was im Koalitionsvertrag vereinbart wurde“, so Groß: „Die sachgerechte Neubemessung des soziokulturellen Existenzminimums für Kinder und Jugendliche.“

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

3 Kommentare

Gespeichert von Brit Heinitz (nicht überprüft) am Mi., 24.01.2024 - 21:04

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Man kann nicht vom bürgergeld leben das müsste sofort erhöht werden da iss ne Menge Rechnung en und am Ende hat man noch nicht ma 150zum leben zu wenig für 4wochen

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Mo., 19.02.2024 - 21:24

Antwort auf von Brit Heinitz (nicht überprüft)

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Andere haben auch Rechnungen Miete Strom Gas zu bezahlen, und die arbeiten dafür,und manche haben auch dann nicht mehr als die armen Bürgergeld Empfänger im Monat zum leben,oder die Rentner wi manche mal so an die 700 euro für alles im monat haben, die bekommen nicht die Warmmiete vom Staat bezahlt

Gespeichert von Brigitte Berger (nicht überprüft) am Mo., 19.02.2024 - 21:19

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Ist ist ja schön, das an bedürftige gedacht wird,aber warum nur an die Bürgergeld Empfänger?? Es gibt viele viele Rentner die kommen bei weitem nicht mit ihrer kargen Rente zum leben aus,dann die ALG1 Empfänger, die bekomme gar keine Erhöhung obwohl doch alles viel teurer geworden ist,warum wird da nur an eine Gruppe Menschen gedacht (mit dem Hintergrund das sehr viele nix in die Steuer bzw Rentenversicherung eingezahlt haben) sind diese Menschen mehr wert als Menschen die ihr Leben lang gearbeitet haben und immer fleißig in alles Gesetzliche eingezahlt haben?Oder die Menschen die durch Krankheit nicht mehr berufstätig sein können??die die immer gearbeitet haben sind doch voll die Verlierer in diesem ach so sozialen system,mich ärgert es ,das ich so dumm war und immer gearbeitet habe aber jetzt als Verlierer mit kleinem geld klarkommen muss.Es gibt überall genug zu tun und wenn es auch darum geht das die Städte von solchen Bürgergeld Empfänger auch sauber gehalten werden könnten damit die nicht weiter fürs nix tun weiter so ein unbesorgtes leben führen können.Mir wurde mal gesagt für nix gibt es nix!!!