USA-Wahl: So reagiert die SPD auf den Sieg Donald Trumps
Donald Trump hat die Präsidentschaftswahl in den USA gewonnen. Was das für Deutschland und Europa bedeuten könnte, zeigen erste Reaktionen aus der SPD.
IMAGO / ZUMA Press Wire
In New York verfolgen Menschen die Wahlberichterstattung zu den US-Wahlen 2024
Die USA haben gewählt und Donald Trump hat die Wahl gewonnen. Für Lars Klingbeil fühlt sich dieser Satz nicht gut an, „aber es ist die Realität, der wir uns stellen müssen“, erklärt der SPD-Vorsitzende am Mittwoch in einem Schreiben an die Mitglieder seiner Partei. Klingbeil ist sicher, dass diese Wahl nicht nur die USA, sondern die Welt sowie das transatlantische Bündnis verändern wird. Für Deutschland bedeute dies, mehr Verantwortung zu übernehmen, so Klingbeil. Dies betreffe sowohl die Wirtschaft und neues Wachstum als auch sichere Arbeitsplätze. Und für Europa, dass es selbstbewusst seine Interessen vertritt. Gleichzeitig müsse die Europäische Union mehr für die eigene Sicherheit tun. Klingbeil fordert „klare Entscheidungen über parteipolitische Grenzen hinweg“.
Verantwortung der Ampelregierung
Zuvor hatte der SPD-Chef im „Deutschlandfunk“ von einem „entscheidenden Tag“ gesprochen. Dies nicht nur mit Blick auf die Wahlergebnisse in den USA, sondern auch angesichts des Streits in der Ampel über die künftige Wirtschafts- und Finanzpolitik. Am Abend wollen sich die Spitzen der Ampel-Koalition nochmals treffen, um über ihr gemeinsames Vorgehen zu beraten. Vor dem Hintergrund der US-Wahl betonte Klingbeil, man könne sich ein wochenlanges Verhandeln und Unklarheit in der Regierung nicht erlauben.
Von „weniger Berechenbarkeit“ für die deutsche Innenpolitik sprach am Mittwoch auch der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Rolf Mützenich im „ARD-Morgenmagazin“. Mützenich fürchtet nach der Wahl Trumps zudem eine Schwächung internationaler Organisationen wie den Vereinten Nationen. Europa müsse sich „auf sich selbst beziehen“ und versuchen, widerstandsfähiger zu werden, betonte er. Auch Mützenich verwies angesichts des Wahlergebnisses auf den Streit in der Ampel. Er glaube, dass Bundeskanzler Olaf Scholz genügend Argumente habe, „dass wir heute auch zu einer Verständigung kommen“.
Ähnlich äußerte sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach auf X. Europa müsse jetzt zusammenstehen, so Lauterbach. Mit Blick auf das Ampel-Treffen am Mittwoch fügte er hinzu: „Und wir dürfen nicht weiter über Ideenpapiere, Spiegelstriche oder +/- 5 Milliarden im Haushalt streiten.“
Für ein starkes Europa
Der Amerika-Experte und Bundestagsabgeordnete Martin Hakverdi zeigte sich im NDR Info enttäuscht über das Ergebnis der US-Wahl. Bezüglich der Demokratie in den USA erklärte er: „Da wird ein anderer Wind wehen“. Trump habe kein Geheimnis daraus gemacht, dass er politische Gegner*innen verfolgen wolle, so Hakverdi. Für Europa bedeute der Wahlsieg Trumps, dass die Europäischen Union jetzt geschlossener stehen müsse. „Das wird ein Stresstest für alle.“ Es gehe nun darum, nicht zum „Spielball“ zu werden von den Großmachtinteressen der USA, „zumindest unter diesem Präsidenten nicht“.
Die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion Katja Mast sieht Deutschland unterdessen für einen Präsidenten Trump gerüstet. „Wir sind besser vorbereitet als 2016, wir kennen ihn“, sagte Mast am Mittwoch in Berlin. Zudem habe Deutschland die Zeit genutzt und u.a. eine eigene Sicherheits- sowie eine China-Strategie entwickelt. Auch habe die Bundesregierung „viel engere Verbindungen zum Globalen Süden aufgebaut“. In den kommenden Jahren komme es nun vor allem „auf die Geschlossenheit Europas an“.
Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags Michael Roth. Auf X schrieb er, dass jammern nicht helfe. Vielmehr müssten Europa inklusive Deutschland „jetzt deutlich mehr tun für Frieden, Sicherheit und Freiheit auf unserem Kontinent. Das wird teuer und anstrengend.“
was ein Erwachen, und nun?
Wir haben es uns, gestützt auf die in den Qualitätsmedien veröffentlichte Meinung , schön eingerichtet in die Ergebnisse von Meinungsumfragen,. Nun wird gemutmaßt, die Umfragen hätten sich nicht in einer repräsentativen Stichprobe, sondern in geschützten Gebieten, also in der eigenen Blase abgespielt.
Wir kommen nicht umhin, uns stark zu machen, um selbständig bleiben zu können. Dazu muss innert der EU eine Einheitsfront gebildet werden. Fragmentiert gehen alle Staaten der EU unter, einige früher, andere (z.B. Polen, Ungarn) später
mehr Verantwortung übernehmen
FÜR DEN FRIEDEN, für Diplomatie und internationalen Ausgleich.
Das Ergebnis ist ernüchternd für diejehnigen, die auf Harris gesetzt haben. Die Zeit der Wendehälse ist mal wieder gekommen ! Im Prinzip macht es kaum einen Unterschied welche der "makeamericagreatagain"-Parteien gewonnen hat. Auf Europa, gar die EU, zu setzen ist Selbstüberschätzung, denn wo hat diese EU in den letzten JAhren Akzente gesetzt gegen die Bidenpolitik ?
Ein grundsätzlicher Politikwechsel ist gefragt - innen wie außen politisch - aber welche der angebotenen Parteien ist dazu fähig ? Klingbeil hat sich und die SPD ja von allem distaziert was einmal für sozialdemokratisch stand.
Tut mir leid. daß mein Vertauen in die SPD mittlerweile marginalisiert ist, aber das kommt von ganz innen.
SPD zur Wahl Trumps
Die Folgen sind unabsehbar. Wir müssen als 1. Hausaufgabe eine Liste der Konsequenzen erstellen, die diese Zeitenwende hat:
NATO, Außenhandel, Aussen Politik, Ukraine, Israel und Gaza, Auswirkungen auf Ampel und Rechtsextreme, Verteidigung der Demokratie, EU Binnen Beziehungen, Putin, China, Verteidigungskosten, Wirtschaft allgemein, diplomatische Beziehung zu USA,....... Das ist ein erstes Brainstorming und es wird klar, es gibt kein Gebiet, dass nicht überdenkt werden muss. Auch innerhalb der SPD führt das zur Veränderung der Machtverhältnisse. Putinfreunde erstarken, andere werden sich nicht mehr durchsetzen können.
Eine Zeitenwende für die SPD, Deutschland und die gesamte Welt.
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DIE spd
Wie die SPD reagiert weiß ich immer noch nicht, denn es wurden in diesem Artikel ja nur die Statements einiger "Großkopferter" publiziert.
Das Dilema ist: in der Führungsmacht "der Guten" hat "das Böse" gesiegt.