Kevin Kühnert tritt als SPD-Generalsekretär zurück. Wer wird Nachfolger*in?
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat seinen Rücktritt erklärt. Er brauche seine Energie „auf absehbare Zeit, um wieder gesund zu werden“, schrieb er in einem Brief. Über die Nachfolge soll noch am Abend entschieden werden.
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Erst Chef der Jusos, dann SPD-Vize, Bundestagsabgeordneter und Generalsekretär: Kevin Kühnert
In einer persönlichen Erklärung an Parteimitglieder sowie Freundinnen und Freunde hat Kevin Kühnert am Montag seinen sofortigen Rücktritt vom Amt des SPD-Generalsekretärs erklärt. Der 35-Jährige begründete seinen Schritt mit gesundheitlichen Gründen. Die notwendige Energie, die für sein Amt und den bevorstehenden Wahlkampf zur Bundestagswahl 2025 nötig sei, brauche er „auf absehbare Zeit, um wieder gesund zu werden. Deshalb ziehe ich die Konsequenzen“, schrieb Kühnert.
Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen
Damit trage er Verantwortung für sich selbst und für die SPD. „Indem ich mich jetzt ganz um meine Gesundheit kümmere, glaube ich, meiner doppelten Verantwortung am besten gerecht zu werden.“ Auch bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr will er nicht wieder antreten. 2021 hatte er das Direktmandat im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg errungen. Über die Art seiner Erkrankung machte Kühnert keine Aussage.
In einer ersten Reaktion bedauerten die SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil Kühnerts Schritt sehr. Beide waren vor einigen Tagen von Kühnert über dessen Entscheidung informiert worden. „Ich weiß, dass ihm die Entscheidung nicht leichtgefallen ist“, sagte Lars Klingbeil bei einem Pressestatement in Berlin. „Im Sinne von ihm selbst ist es die richtige Entscheidung. Politik ist nicht alles.“ Kevin Kühnert habe „entscheidend dazu beigetragen“, Stabilität in die SPD zu bringen.
Nachfolger*in soll noch am Montag gekürt werden
„Von ganzem Herzen wünschen wir Kevin Kühnert die nötige Ruhe und eine gute Genesung“, sagte Saskia Esken und betonte: „Für ihn wird immer eine Tür offen stehen, wenn er es will.“ Sehr zügig soll nun über eine Nachfolge als Generalsekretär*in entschieden werden. Am Abend werden sich Parteipräsidium und -parteivorstand zu digitalen Sitzungen treffen. Dann wollen Esken und Klingbeil einen Personalvorschlag machen. Für Dienstagmittag ist bereits eine Pressekonferenz angekündigt, bei der die oder der Kandidat*in vorgestellt werden soll.
Kevin Kühnert ist seit der Bundestagswahl 2021 Abgeordneter der SPD-Bundestagsfraktion, ebenfalls 2021 wurde er zum Generalsekretär der SPD gewählt. Zuvor, von Dezember 2019 bis Dezember 2021 war er stellvertretender Parteivorsitzender und führte von November 2017 bis Januar 2021 die Jusos als Vorsitzender an. Damals machte er besonders mit einer Kampagne gegen eine Neuauflage der großen Koalition von sich reden.
Kevin Kühnert
Schade, ich habe Kevin Kühnert bei zwei Veranstaltungen im näheren Umkreis von Göppingen erlebt. Er hat zu vielen Themen Stellung bezogen, dabei frei und sehr gut gesprochen.
Für seine Zukunft wünsche ich ihm alles Gute, vor allem Genesung und eine Rückkehr in die Politik.
Kevin Kühnert
Hiermit wünsche ich Kevin Kühnert gute Erholung und gute Gesundheit.
Trotzdem will ich nicht verhehlen daß ich sein geringes Eintreten für Friedens- und Entspannungspolitik nicht gut fand. Auch wenn ich die salbungsvollen Reden von Lars Klingbeil und Saskia Esken gehört habe, so macht sie das für mich nicht sympathisch. Es war Klingbeil, der die Politik Willy Brands ad acta gelegt hat.
Schade und Kevin mach es gut
Das mag ja eine gute Entscheidung sein, aber Kühnert war mehr als Generalsekretär, er war die Klammer zu denen die SPD immer weniger Zugang hat, die jungen Menschen in unserem Land. Passt auf dar ihr/wir sie noch weite verlieren.