Inland

Warum Hubertus Heil als Freiwilliger bei der Fußball-EM hilft

Den 2:0-Sieg der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Ungarn am Mittwochabend hat Hubertus Heil live im Stadion in Stuttgart erlebt. Allerdings nicht auf der Tribüne. Der Bundesarbeitsminister war als „Volunteer“ im Einsatz und hatte eine heikle Aufgabe.

von Kai Doering · 20. Juni 2024
Mittendrin statt nur dabei: Hubertus Heil kam als Volunteer der Nationalmannschaft ganz nah.

Mittendrin statt nur dabei: Hubertus Heil kam als Volunteer der Nationalmannschaft ganz nah.

Die Stimmung im Stadion in Stuttgart war bestens. Mehr als 60.000 Fans verfolgten am Mittwochabend den 2:0-Sieg der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen die Auswahl aus Ungarn – unter ihnen auch Hubertus Heil. Der Bundesarbeitsminister saß jedoch nicht wie etwa Bundeskanzler Olaf Scholz und Innenministerin Nancy Faeser auf der Tribüne. Heil stand im Innenraum des Stadions unweit der deutschen Auswechselbank.

„Ohne sie gäbe es keine EM in Deutschland.“

Denn der Arbeitsminister war zum Arbeiten ins Stadion gekommen. Als sogenannter Volunteer (Freiwilliger) hatte er eine besondere Aufgabe: Nach dem Spiel musste er einen der beiden zufällig ausgewählten deutschen Spieler zur Toilette zur Doping-Kontrolle begleiten. „Es geht um Fairness auf dem Platz, aber auch darüber hinaus“, kommentierte Hubertus Heil seine Aufgabe gegenüber dem Fernsehsender RTL.

Doch der Einsatz des Arbeitsministers hatte noch einen weiteren Grund. „Ich bin hier, um Danke zu sagen: den Hauptamtlichen, aber auch den vielen Ehrenamtlichen“, so Heil. Nach Angaben der UEFA sind während der gesamten Fußball-Europameisterschaft 16.000 Freiwillige an den zehn Austragungsorten der EM im Einsatz. Ehrenamtlich geben sie Auskunft im Stadion, übernehmen Fahrdienste oder helfen in den Fan-Zonen, die in vielen Städten errichtet wurden. „Das sind die Leute, die mit Herzblut dabei sind, damit alles funktioniert“, lobte Hubertus Heil. „Ohne sie gäbe es keine EM in Deutschland.“

Keine Bezahlung, aber Ausstattung

Nach Angaben der UEFA hatten sich mehr als 146.000 Fußballfans beworben, aber nur 16.000 Freiwillige aus 124 Ländern wurden ausgewählt. Die Volunteers werden nicht bezahlt, erhalten aber Trikots und Arbeitskleidung, kostenlose Verpflegung und freie Fahrt mit der Bahn und den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

Weitere interessante Rubriken entdecken

2 Kommentare

Gespeichert von Armin Christ (nicht überprüft) am Fr., 21.06.2024 - 09:24

Permalink

Statt da rum zu possieren sollte er sich lieber um eine anständige Sozialpolitik kümern.

Gespeichert von Rudolf Isfort (nicht überprüft) am Fr., 21.06.2024 - 10:24

Permalink

dass der Vorwärts an der Meldung nicht vorbeikommt, „Hubertus Heil hilft als Freiwilliger bei der Fußball-EM“.
Aber ist dieser Gag wirklich wichtiger für Leser, Mitglieder oder nicht, als eine Beschäftigung mit dem „offenen Brief einer Gruppe von Historikern um Heinrich August Winkler“, die „als Genossen*innen und als „Wissenschaftler*innen“ (offener Brief vom 20.3.24) „mit der SPD abrechnet“? Ist Hubertus Heil im Fußball-Dress wichtiger als ein Bericht über den jüngsten (15./16.6.24) „Friedensgipfel in der Schweiz“ (Merkur)?
Weder der offene Brief noch der Ukraine-Gipfel waren dem Vorwärts auch nur eine Erwähnung wert.
Welche Vorstellung hat der Vorwärts eigentlich von seinen Lesern?