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SPD-Klimadialog: Wie sozial gerechte Klimapolitik gelingen soll

Wie kann eine sozial gerechtere Klimapolitik gelingen? Über diese und weitere Fragen diskutieren die Teilnehmer*innen am Dienstag beim ersten SPD-Klimadialog im Berliner Willy-Brandt-Haus. Die Organisator*innen berichten im Vorfeld, was sie damit bewirken wollen.

von Jonas Jordan · 3. September 2024
Am Dienstag diskutiert die SPD im Willy-Brandt-Haus über Fragen der Klimagerechtigkeit.

Am Dienstag diskutiert die SPD im Willy-Brandt-Haus über Fragen der Klimagerechtigkeit.

Noch vor fünf Jahren war der Kampf gegen den Klimawandel in Deutschland omnipräsent. Hunderttausende junge Menschen folgten den Aufrufen von Fridays for Future und anderen, um für eine gerechte Klimapolitik zu demonstrieren. Inzwischen sind andere Themen in den Fokus der öffentlichen Debatte gerückt wie der russische Angriffskrieg in der Ukraine, der Kampf gegen Rechtsextremismus und Islamismus oder ausbleibende staatliche Investitionen.

Christian Sarpey

„Wir wollen für eine progressive Antwort auf Klimaschutzmüdigkeit sorgen, die Lust auf den Wandel macht, um aus der Schockstarre rauszukommen“, sagt nun Christian Sarpey (Foto) vom Verein Klima.Gerecht, der am Dienstag im Willy-Brandt-Haus den ersten SPD-Klimadialog organisiert. Mit dabei sein werden unter anderem die SPD-Vorsitzende Saskia Esken, Generalsekretär Kevin Kühnert, der Juso-Vorsitzende Philipp Türmer, aber auch Carla Reemtsma von Fridays for Future, die Wirtschaftswissenschaftlerin Claudia Kemfert und der Nachhaltigkeitsforscher Kai Niebert.

Die Organisator*innen erwarten rund 200 Teilnehmer*innen, die in sechs Panels unter anderem über Fragen der Energiewende, die Rolle von Ökosystemen oder die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen diskutieren sollen. „Ein Jahr vor der Bundestagswahl ist ein sehr spannender Zeitpunkt, um Politiker*innen mit Expert*innen zu konstruktiven Gesprächen zusammenbringen. Wir erhoffen uns, einen Austausch anzustoßen und Ideen anzuregen, die sich dann weitertragen können“, sagt Caroline von Lampe (Foto) im Gespräch mit dem „vorwärts“.

Caroline von Lampe

Der Klimadialog richte sich an alle Menschen, die ein Interesse an sozial gerechter Klimapolitik haben. „Wir setzen eine grundlegende Übereinstimmung mit sozialen und demokratischen Grundwerten voraus“, sagt von Lampe. Es gehe auch darum, das Thema durch die Veranstaltung wieder stärker in den Fokus der öffentlichen Debatte zu rücken. „Wir wollen der SPD den Mut mitgeben, ein Thema, das gerade nicht so viel Aufmerksamkeit generiert, wieder auf die Agenda zu setzen.“ 

Denn aktuell gebe es zwar eine Mehrheit der Menschen, die in Umfragen angäben, dass ihnen Klimaschutz wichtig sei, konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels fänden jedoch weniger Zustimmung, weist Sarpey auf einen Gegensatz hin. „Für uns ist Klimapolitik ein zentrales Themengebiet, weil wir aus einer Generation kommen, deren zukünftige Lebensqualität maßgeblich davon abhängt. Deswegen wollen wir einen Raum schaffen, wo sozialdemokratische Klimapolitik die Bühne bekommt, die sie verdient“, erläutert er die Motivation der Organisator*innen.

Auch mit Blick auf das Wahlprogramm der SPD zur Bundestagswahl im kommenden Jahr gehe es darum, einen Impuls zu setzen, um zu zeigen, dass Klimaschutz eine soziale Frage sei. Dementsprechend müsse der Kampf gegen den Klimawandel mit den vielen Herausforderungen, die die Gesellschaft aktuell erlebe, zusammen gedacht werden. „Genau da sehen wir die Rolle der SPD“, macht Sarpey deutlich. 

Autor*in
Jonas Jordan
Jonas Jordan

ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo

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2 Kommentare

Gespeichert von Otto Ulrich, Dr. (nicht überprüft) am Di., 03.09.2024 - 20:24

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Die aktuelle Klimadebatte tritt auf der Stelle, sie steht für Stillstand u.a. weil sie systematisch die "Grenzen des Wachstums", (Club of Rome, etc.) nicht gemäß ist: Die Reduzierung der CO2 Emissionen durch die "Energiewende" - also weg von fossilen Energieträgern hin zu Erneuerbaren Energien - übersieht, was Thema zu werden hat, dass die elektromagnetische Verseuchung unseres Lebens zunimmt. Wir brauchen eine Zukunft ohne technisch erzeigter Elektrizität, eine "Zukunft ohne Strom".
Vgl. Otto Ulrich: Unser Blackout. Zukunft ohne Strom. 2023

Gespeichert von Armin Christ (nicht überprüft) am Mi., 04.09.2024 - 15:57

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Nun gibt es genügend Leute (auch in der Politik), die Klima nicht von Wetter unterscheiden können und wahrlich ist es In medial gehypte Menschen (Kempfert, Reemtsma, Neubauer - Greta ist ja seit ihren Palästinabehauptung out) zu Kronzeugen zu erheben. Ob e-autos oder Wärmepumpen das GelbevomEi sind kann man streiten. Meinen persönlichen Stromverbrauch habe ich sukkzesiv gedrosselt, aber die Stromrechnung stieg trotzdem ganz erheblich (Grundgebühren und sonstige Pauschalen), also jedes persönliche Handeln wird durch Regierungshandeln zunichte gemacht.
Welche Beiträge Waffenproduktion, Tiefflug und Kriege zum Klimawandeln haben ist ja bei der Diskussion ausgeklammert - afd wähle ich trotzdem nicht, aber von der nicht lernfähigen Politik nehme ich Abstand.