USA: „Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass das Urteil Trump schaden wird“
Donald Trump ist der erste Präsident der USA, der von einem Strafgericht verurteilt wurde. Welchen Einfluss das auf den bevorstehenden Wahlkampf haben könnte und ob Trump ins Gefängnis muss, sagt Knut Dethlefsen, Leiter des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Washington, im Video-Interview.
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Schuldig in allen 34 Anklagepunkten: Donald Trump nach der Urteilsverkündung am 30. Mai in New York
Schuldig in allen 34 Anklagepunkten. So lautete in der vergangenen Woche das Urteil gegen Donald Trump vor einem New Yorker Gericht. Der Ex-Präsident war angeklagt, im Wahlkampf 2016 eine Schweigegeldzahlung an eine Porno-Darstellerin vertuscht zu haben, um seine Chancen zu verbessern. Trump ist damit der erste Präsident in der US-Geschichte, der von einem Strafgericht verurteilt wurde.
„Die Republikaner greifen die Rechtsstaatlichkeit der USA an“
„Die Republikaner haben ihre Reihen geschlosen“, hat Knut Dethlefsen nach dem Urteil beobachtet. Der Leiter des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Washington sieht deshalb auch keinen Einfluss auf die Wahl Trumps zum republikanischen Präsidentschaftskandidaten auf dem Parteitag im Juli. „Die Republikaner greifen ganz offen die Rechtsstaatlichkeit der USA an“, sagt Dethlefsen. Die Präsidentschaftswahl im November werde daher auch eine Auseinandersetzung um die Rechtsstaatlichkeit der USA.
Die Verurteilung Trumps werde auch Einfluss auf den Wahlkampf haben. „Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass das Donald Trump bei der Wahl im November schaden wird“, sagt Knut Dethlefsen. Warum sich Trump auch als Präsident nicht selbst begnadigen kann, eine Gefängnisstrafe aber unwahrscheinlich ist, sagt Dethlefsen im Video-Interview.
Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.