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Warum am 11. März der Opfer terroristischer Gewalt gedacht wird

Seit 2022 ist der 11. März Nationaler Gedenktag für die Opfer terroristischer Gewalt. Was hat es mit dem Tag auf sich? Und warum gerade am 11. März? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

von Kai Doering · 11. März 2024
Erinnerung an die Opfer des rechtsextremen Anschlags von Hanau im Februar 2022: Am 11. März soll künftig jährlich der Opfer terroristischer Gewalt gedacht werden.
Erinnerung an die Opfer des rechtsextremen Anschlags von Hanau im Februar 2022: Am 11. März soll künftig jährlich der Opfer terroristischer Gewalt gedacht werden.

Wem wird am 11. März gedacht?

Hanau, Halle, Berliner Breitscheidplatz – die Liste von Terroranschlägen in Deutschland ist leider lang, die Motivation der Taten höchst unterschiedlich. Die neue Bundesregierung hat es sich deshalb zum Ziel gemacht, „den Umgang mit Opfern und Hinterbliebenen von Terroranschlägen und Katastrophen nationaler Tragweite empathischer und würdiger (zu) gestalten“. So steht es im Koalitionsvertrag. Neben einer verbesserten Aufklärung der Taten und einfacheren Möglichkeiten, eine Entschädigung zu erhalten, wurde der 11. März als Gedenktag eingeführt.

Warum gerade der 11. März?

Bereits seit 2005 ist der 11. März Europäischer Gedenktag für die Opfer des Terrorismus. Er wurde in Erinnerung an die islamistisch motivierten Bombenattentate in Madrid am 11. März 2004 ins Leben gerufen. An diesem Tag soll aller Menschen gedacht werden, die durch Terrorismus ihr Leben oder Angehörige verloren haben, unabhängig davon, ob die Terroranschläge innerhalb oder außerhalb der EU stattgefunden haben.

Was passiert am 11. März in Deutschland?

„Wir wollen, dass das Schicksal der Opfer und ihrer Angehörigen uns allen in Staat und Gesellschaft bewusster ist. Wir wollen, dass die Opfer nie vergessen werden“, nennt Bundesinnenministerin Nancy Faeser das Ziel des Gedenktags. „Dieser Tag wird ein Tag der Erinnerung, des Mitgefühls, aber auch der Mahnung sein, mit aller Entschlossenheit gegen terroristische Bedrohungen vorzugehen.“ Am Gedenktag soll ist deshalb überall in Deutschland eine Trauerbeflaggung an den Dienstgebäuden des Bundes angeordnet. In Berlin wird es um 14 Uhr eine Gedenkveranstaltung geben, an der u.a. Nancy Faeser und Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger teilnehmen werden.

An wen können sich Betroffene eines terroristischen Anschlags wenden?

Ansprechpartner für die Opfer terroristischer Gewalt in Deutschland ist der Beauftragte der Bundesregierung, Pascal Kober. Der FDP-Bundestagsabgeordnete hat das Amt seit Januar 2022 inne. Er betreut die Betroffenen des Anschlags auf dem Berliner Breitscheidplatz 2016, des Anschlags in Halle und Landsberg 2019, des Anschlags in Hanau 2020 und der homophoben Messerattacke in Dresden 2020.

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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