SPD-Generalsekretär: Warum Kevin Kühnert durch Bayern wandert
„Servus, hier ist Kevin und ich melde mich mit einer wichtigen Information“, heißt es in einem Video, das der SPD-Generalsekretär in der vergangenen Woche auf seinem Instagram-Kanal veröffentlicht hat. Es war gewissermaßen sein Abschiedsvideo. Keine Sorge, Kevin Kühnert ist nicht zurückgetreten, er hat nur sein Büro aus dem Willy-Brandt-Haus für eine Woche Richtung Süden verlegt, und zwar auf Bayerns Wanderwege. Der Berliner ist ein passionierter Wanderer.
Nun verbindet er das Angenehme mit dem Nützlichen und unterstützt so die BayernSPD im Landtagswahlkampf. „Denn wir sind überzeugt: Über ein gerechtes Bayern lässt es sich am besten dort sprechen, wo Bayern am schönsten ist: auf seinen Wanderwegen“, erklärt Kühnert in dem Video auf Instagram. Los geht es am vergangenen Sonntag jedoch nicht mitten in der Natur, sondern in der drittgrößten Stadt des Freistaates. In Augsburg hat die SPD-Landtagskandidatin Anna Rasehorn auf „Ein Eis mit Kevin Kühnert“ eingeladen.
Auf einer roten Bank unterhalten sich die beiden über die Probleme beim Wohnungsbau in Bayern. „Wohnen in Bayern ist so teuer wie nirgendwo sonst in der Republik. Söder und seine CSU haben schon 2018 den Bau von 10.000 neuen Wohnungen angekündigt. Und was ist seitdem geschehen? Gar nichts!“, schreibt Kühnert dazu auf Instagram. „Machen statt södern“ hat sich die BayernSPD daher als Wahlkampfmotto vorgenommen. Passend dazu ist Kühnerts nächste Station auch in der Landeshauptstadt München, wo die dortige SPD eine „Bring-a-Friend“-Party veranstaltet. Bei dem Format laden Genoss*innen ihre Freund*innen zu einem gemeinsamen Abend ein und alle lernen sich in entspannter Atmosphäre kennen.
Kühnert findet ein Windrad
Am Montag darf Kühnert zum Wochenstart bei regnerischem Wetter dann endlich seine Wanderschuhe schnüren. Gemeinsam mit Hannah Fischer, Landtagskandidatin und einst gemeinsam mit ihm im Juso-Bundesvorstand, macht sich Kühnert im Ostallgäu auf den Weg zur Buchenbergalm. Dabei muss er stets seine Augen offen halten. Denn seine Mission an diesem Tag lautet: ein Windrad finden. Diese sind wegen der CSU und ihrer viel kritisierten 10H-Abstandsregelung selten in Bayern. Kleiner Spoiler: Kühnert hat sogar zwei gefunden.
Diese Aufgabe haben ihm seine Follower*innen bei Instagram gestellt. Jeden Tag dürfen sie eine Herausforderung bestimmen, die der SPD-Generalsekretär dann erfüllen muss. Am Dienstag ist er am Tegernsee unterwegs und seine Follower*innen dürfen zwischen den Möglichkeiten a) gewinne im Fingerhakeln, b) lerne einen bayerischen Satz und c) werbe ein Neumitglied wählen. 48 Prozent sprechen sich für die dritte Möglichkeit aus. Doch Kühnert verkündet einige Stunden später: „Die Challenge haben wir heute leider nicht geschafft. Es waren zu viele der Anwesenden bereits SPD-Mitglied…auch schön.“ Bei der bundesweiten SPD-Mitglieder-Challenge liegt er dafür weiterhin deutlich vorne.
Drei Dinge, die Söder nicht gehalten hat
Einfacher dürfte die Aufgabe am Mittwoch zu erfüllen sein, wenn Kühnert in Mühldorf am Inn gemeinsam mit den SPD-Landtagskandidat*innen Sea Altmann und Sepp Parzinger eine Floßfahrt unternimmt. Bei der Gelegenheit soll er „drei Dinge sagen, die Söder nicht gehalten hat“. 56 Prozent votierten bei Instagram dafür. In den kommenden Tagen führt Kühnert seine Wandertour noch weiter nach Niederbayern und in die Oberpfalz, ehe er am Samstag den Freizeitpark Monte Kaolino besucht, ein 120 Meter hoher künstlicher Berg aus Quarzsand, wo Skifahren auch im Sommer möglich ist.
ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo