Sachsen: Wie Petra Köpping die SPD in die Landtagswahl führen will
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Sie war Bürgermeisterin, Landrätin und ist seit 2014 Staatsministerin. Nun soll Petra Köpping die SPD als Spitzenkandidatin in die sächsische Landtagswahl im kommenden Jahr führen. „Ich trete für meine SPD an. Das ist eine große Ehre und eine große Herausforderung. Eine Herausforderung, die ich demütig und kämpferisch annehme“, sagte Köpping während einer Pressekonferenz am Montagvormittag. Zuvor hatten Präsidium und Parteivorstand der sächsischen SPD sie einstimmig als Spitzenkandidatin nominiert.
Die 65-Jährige ist seit 2019 Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt im Freistaat. Dementsprechend fiel auch ein Großteil des Krisenmanagements während der Corona-Pandemie in ihren Aufgabenbereich. „Ich war über viele Monate das Gesicht der Pandemiebkämpfung in Sachsen, während sich andere eher weggeduckt haben“, sagte Köpping am Montag. Bei ihr gebe es kein Lavieren und keine Ausreden, kein Verweisen auf andere. „Ich werde den Menschen weder nach dem Mund reden noch unrealistische Versprechungen machen“, kündigte sie an.
Köpping: „Ich möchte, dass die Zukunft wieder ein Versprechen ist“
Gleichzeitig sagte die SPD-Politikerin, dass die notwendigen Veränderungen gestalten möchte. „Das geht nur ehrlich. Nur dadurch erlangt Politik Vertrauen, nur dadurch wird die Stimmung hier in Sachsen wieder besser“, sagte Köpping. Sie wolle nicht mit dem Finger auf andere zeigen, sondern selbst anpacken. Deswegen gehe sie engagiert und kämpferisch ins kommende Jahr. Die Spitzenkandidatur sei für sie eine große Ehre und eine ebenso große Herausforderung. „Ich spüre, dass viele Menschen verunsichert sind. Ich möchte, dass die Zukunft wieder ein Versprechen ist und keine Bedrohung“, sagte sie.
Henning Homann und Kathrin Michel, die beiden Co-Vorsitzenden der sächsischen SPD, hatten Köpping vorgeschlagen. „Liebe Petra Köpping, die SPD Sachsen ist stolz, dass du eine von uns bist. Wir sind froh und dankbar, dass du bereit bist, noch mehr Verantwortung für Sachsen und die Menschen in diesem wunderbaren Land zu übernehmen“, sagte Homann. Die SPD Sachsen habe mit Petra Köpping alle Voraussetzungen, um bei der Landtagswahl im nächsten Jahr erfolgreich zu sein. „Wir haben bewiesen, dass wir kämpfen und auch in Sachsen gewinnen können“, sagte Homann.
Michel: „Petra Köpping ist eine von hier“
„Die Sächsinnen und Sachsen kennen Petra Köpping und Petra Köpping kennt Sachsen. Sie ist durchsetzungsstark, zielorientiert, gleichsam herzlich, emotional und immer den Menschen zugewandt“, lobte Kathrin Michel. Köpping entwickele immer dann besondere Kraft, wenn sie am dringendsten gebraucht werde, sagte sie. Das habe sich bei der Rettung von Arbeitsplätzen in der Nachwendezeit, als Krisenmanagerin beim Elbehochwasser 2002, bei der Integration von Geflüchteten und als Gesundheitsministerin während der Corona-Pandemie gezeigt. „Petra ist mutig und stellt sich auch kritischen Situationen. Sie hat ein Herz für unseren Freistaat und sie ist eine von hier“, sagte Michel.
ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo