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Für progressive Politik: Initiative zeichnet SPD-Kandidat*innen aus

Die Initiative „Brand New Bundestag“ hat 50 progressive Köpfe für die Politik von morgen gekürt. Darunter sind auch zahlreiche SPD-Bundestagskandidat*innen, wie zum Beispiel Kevin Kühnert, Jessica Rosenthal oder Karamba Diaby.
von Jonas Jordan · 11. August 2021
Die Juso-Bundesvorsitzende Jessica Rosenthal will ihren Bonner Wahlkreis direkt gewinnen und in den Bundestag einziehen.
Die Juso-Bundesvorsitzende Jessica Rosenthal will ihren Bonner Wahlkreis direkt gewinnen und in den Bundestag einziehen.

„Bei dieser Bundestagswahl geht es um alles! Wir brauchen dringend zukunftsfähige Politiker*innen im Parlament“, schreibt die Initiative „Brand New Bundestag“ auf ihrer Homepage. Aus diesem Grund hat sie 50 progressive Bundestagskandidat*innen ausgezeichnet, die  aus ihrer Sicht für politischen Aufbruch stehen, unter ihnen sind auch zahlreiche SPD-Kandidierende wie beispielsweise der stellvertretende Parteivorsitzende Kevin Kühnert, die Juso-Bundesvorsitzende Jessica Rosenthal oder der Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Mit der Auszeichnung „Top 50 Progressives“ möchte die Initiative darauf aufmerksam machen, wie vielgestaltig progressive Politik in Deutschland sei und wie viele Menschen sich hierfür engagierten.

Antidiskriminierung

„Brand New Bundestag“ kürt in diesem Bereich Hakan Demir. Der 36-jährige Sozialdemokrat ist in einem Arbeiterviertel in Krefeld am Niederrhein aufgewachsen und tritt in Berlin-Neukölln für den Bundestag an. Laut einer aktuellen Erhebung des Online-Portals wahlkreisprognose.de besitzt er gute Chancen, seinen Wahlkreis für die SPD direkt zu gewinnen. Über seinen Wahlkampf und die Themen, die ihn politisch bewegen, schreibt Demir in seinem Blog „Aus Neukölln in den Bundestag?“ auf vorwärts.de.

Lena Werner aus Rheinland-Pfalz kandidiert im Wahlkreis Bitburg für den Bundestag. Die Sozialdemokratin macht sich stark für Gleichberechtigung und eine sozial gerechte Bekämpfung des Klimawandels.

Kultur und Bildung

Emily Vontz gehört mit 20 Jahren zu den deutschlandweit jüngsten Bundestagskandidat*innen ihrer Partei. Sie tritt auf Platz vier der Landesliste der saarländischen SPD an. Im Bundestag will die Kreisvorsitzende der Jusos Merzig-Wadern die Repräsentation junger Menschen stärken und ihnen bei Entscheidungen, die ihre Zukunft maßgeblich beeinflussen, eine Stimme verleihen. Bundesvorsitzende der Jusos ist Jessica Rosenthal. Sie kandidiert in Bonn für den Bundestag. Die Probleme im Bildungsbereich kennt sie aus ihrer eigenen beruflichen Erfahrung als Lehrerin.

Karamba Diaby gehört dem Bundestag bereits seit 2013 an. Bei der Wahl am 26. September kandidiert er im Wahlkreis Halle und auf Platz eins der Landesliste der SPD in Sachsen-Anhalt. „Brand New Bundestag“ zeichnet ihn aus, da er im Parlament dafür kämpfe, dass Bildungszugang und -erfolg nicht vom sozialen Umfeld, der finanziellen Situation der Familie oder dem Wohnort abhängen.

Soziale Gerechtigkeit

Soziale Gerechtigkeit ist der Markenkern der SPD. Kaum verwunderlich also, dass die Initiative auf diesem Gebiet gleich fünf sozialdemokratische Bundestagskandidat*innen auszeichnet. Aus Berlin sind dies die langjährige Juso-Landesvorsitzende Annika Klose, die nun im Wahlkreis Berlin-Mitte für den Bundestag kandidiert, sowie der stellvertretende Parteivorsitzende Kevin Kühnert. Ert will in seiner Heimat, dem Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg, das Direktmandat für die SPD gewinnen und gehört laut der Initiative „zu den wichtigsten Stimmen, wenn es darum geht, von sozialer Gerechtigkeit nicht nur zu reden, sondern sie auch konsequent einzufordern“.

Neben der Auszeichnung „Top 50 Progressives“ unterstützt „Brand New Bundestag“ elf Kandidierende auch unmittelbar auf ihrem Weg ins Parlament. Dazu zählen Rasha Nasr aus Dresden sowie Seija Knorr-Köning aus München. Folgerichtig also, dass die beiden SPD-Politikerinnen auch in den Top 50 der Initiative auftauchen. Das tut auch Sanae Abdi aus Köln, für die soziale Gerechtigkeit und das Eintreten für eine besser Welt schon seit Langem ein Herzensanliegen sei.

Wirtschaft und Digitalisierung

Auch Armand Zorn könnte laut der jüngsten Erhebung von wahlkreisprognose.de seinen Wahlkreis in Frankfurt am Main direkt gewinnen. Der Sozialdemokrat steht laut „Brand New Bundestag“ für Digitalisierung und soziale Gerechtigkeit. Cansel Kiziltepe, die im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg beheimatet ist, kämpft bereits seit 2013 im Bundestag für progressive Steuern, um eine verteilungsgerechte Finanzierung zu ermöglichen. Zuletzt erteilte sie Forderungen nach einer Rente mit 68 eine Absage und sprach sich stattdessen im Interview mit dem „vorwärts“ für einen Mindestlohn in Höhe von 12 Euro aus.

Das erste Mal für den Bundestag kandidieren Reem Alabali-Radovan und Verena Hubertz, nachdem sie sich in anderen Bereichen einen Namen gemacht haben. Alabali-Radovan ist bislang Integrationsbeauftragte des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Hubertz zeichnet ihre Wirtschaftskompetenz als erfolgreiche Start-Up-Unternehmerin aus. Sie kandidiert nun für die SPD in Rheinland-Pfalz für den Bundestag.

Special Interest

Erik von Malottki will sich im Bundestag für schärfere Regelungen gegen Korruption und Lobbyismus stark machen. Im Wahlkampf muss er sich in Mecklenburg-Vorpommern zunächst gegen CDU-Politiker Philipp Amthor behaupten und setzt dabei vor allem auf Kleinstspenden. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach steht für „Brand New Bundestag“ nicht erst seit der Corona-Pandemie für evidenzbasierte Politik.

Autor*in
Jonas Jordan
Jonas Jordan

ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo

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