Inland

Zukunftsplan: So kämpft die SPD für eine stabile Rente

Auf die Rentenpolitik der Sozialdemokratie ist Verlass. Das macht das SPD-Präsidium mit seinem Beschluss zur Sicherung der Rente deutlich.

von Nils Michaelis · 26. August 2024
Die SPD setzt sich dafür ein, Arbeitnehmer*innen eine verlässliche Perspektive für ein würdiges Leben im Alter zu garantieren

Die SPD setzt sich dafür ein, Arbeitnehmer*innen eine verlässliche Perspektive für ein würdiges Leben im Alter zu garantieren.

Das SPD-Präsidium hat am Montag ein umfassendes Konzept zur Zukunft der gesetzlichen Rente beschlossen. Demnach setzt sich die SPD für eine langfristige Stabilisierung des Rentenniveaus für die Rentnerinnen und Rentner von heute und morgen ein. Eine Erhöhung des Renteneintrittsalters werde es nicht geben. Der abschlagsfreie Rentenanspruch nach 45 Versicherungsjahren bleibe bestehen.

„Eine Privatisierung der Rente lehnen wir ab“, heißt es in dem Papier weiter. „Wir stärken die gesetzliche und die betriebliche Rente durch den weiteren Ausbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung.“ Außerdem werde die SPD dafür sorgen, dass Rentenbeiträge bezahlbar bleiben. Ziel dieser Kernpunkte sei es, mehr als 30 Millionen rentenversicherte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine verlässliche Perspektive für ein würdiges Leben im Alter zu garantieren.

In einer gerechten Gesellschaft seien gute Löhne und gute Renten Teil des Respekts gegenüber der Lebensleistung der Arbeitnehmer*innen. „Wer jahrzehntelang Beiträge zur gesetzlichen Rente leistet, muss sich darauf verlassen können, dass die Rente sicher und auskömmlich ist. Dafür steht die SPD ein!“

Gute Renten durch gute Löhne

Deshalb werde noch in diesem Jahr das Rentenniveau stabilisiert. Zudem seien die Erwerbsminderungsrenten erhöht worden. Außerdem sei früher als geplant die Angleichung der Rentenwerte in Ost und West Wirklichkeit geworden.

Solidarische Alterssicherung heiße aus sozialdemokratischer Sicht auch, dass möglichst viele zur Solidargemeinschaft beitragen. Daher werde die SPD im Rahmen ihres Regierungsprogramms für die Bundestagswahl 2025 weitere Vorschläge für eine sichere und stabile Rente in Deutschland vorlegen. 

„Um die Rente auch in unserer alternden Gesellschaft zu sichern, müssen wir die Beschäftigung stärken und für gute Löhne sorgen“, heißt es aus dem SPD-Präsidium. Damit grenzt sich die Parteiführung klar von der CDU ab. Aus ihren Reihen kamen wiederholt Forderungen, das Renteneintrittsalter zu erhöhen. „Damit verunsichert die Unionen Millionen Menschen im Land“, so das SPD-Präsidium. Zudem habe die CDU ihre Position jüngst auf einem Parteitag geklärt. Im Grundsatzprogramm sei der Renteneintritt an die Lebenserwartung gekoppelt. 

Respekt für die Leistung Ostdeutscher

Forderungen aus der CDU, die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren abzuschaffen, würden besonders die Menschen in Ostdeutschland hart treffen, so das SPD-Präsidium. „Viele Ostdeutsche haben längere Erwerbsbiografien als gleichaltrige Westdeutsche. Bei den neu bewilligten Altersrenten konnten zuletzt über 40 Prozent der ostdeutschen Männer 45 Versicherungsjahre vorweisen." Das liege deutlich über dem Anteil bei westdeutschen Männern (34 Prozent). 

Auch bei den Frauen sei der Unterschied deutlich (31 Prozent Ost gegenüber 24 Prozent West). Die Position der SPD sei klar: „Für uns ist und bleibt es eine Frage des Respekts, dass diejenigen, die 45 Jahre geschuftet haben, bis zu zwei Jahre früher und ohne Abschläge in Rente gehen können, wenn sie es denn wollen."

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hatte in den vergangenen Tagen Forderungen nach einem höheren Renteneintrittsalter abgelehnt. Weder werde es im Wahlprogramm noch in einem möglichen Koalitionsvertrag mit der CDU eine Rente mit 70 geben, sagte Merz dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Kevin Kühnert attackiert die CDU

„In der CDU haben zwar alle eine Meinung zur Rentenpolitik, aber ein gemeinsames Konzept gibt es nicht“, so SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Friedrich Merz und seine CDU verunsichern die Beschäftigen in Deutschland mit täglich neuen Aussagen zur Zukunft der gesetzlichen Rente.“ Beim Thema Rente „quaken alle durcheinander“, kritisierte Kühnert. Die Union sei in „wesentlichen Themen nicht regierungsfähig“.

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1 Kommentar

Gespeichert von Keller, Christian (nicht überprüft) am Mi., 28.08.2024 - 08:20

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Keine Verlängerung der Lebensarbeitszeit und Beibehaltung der Rente für besonders langjährig Versicherte - im Volksmund (Rente mit 63 genannt) ist richtig und ein guter Wahlkampfpunkt - allerdings meine liebe SPD ihr betrügt euch selbst - da seit 3 Jahren in Folge der Zuschuss der Rente aus dem Bundeshaushalt für die Versicherungsfremden Leistungen gekürzt worden ist - jeweils 1 Milliarde - der neue faule Haushaltskompromiss sieht ebenfalls vor die Zahlung für 2025 ebenfalls wieder um 1 Mrd. zu kürzen (da es Steuermittel sind wären hier endlich auch mal fair die Abgeordneten und Beamten mit dabei die nicht in die Rentenkasse einzahlen - es fehlen in der Rentenkasse also 5 Mrd Euro die nicht durch Beiträge gedeckt sind !! Laut Berechnung der Bundesbank von gestern werden die Renten um gut 6 Prozent - 2025 steigen -das schafft aber eine Lücke in der Rentenkasse und das bedeutet, die Beiträge für die Beitragszahler müssen schneller steigen als euch lieb ist -
Schlecht kommt natürlich auch an wenn unser lieber Karl seines Zeichens Gesundheitsminister ständig die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung steigen lässt (soll ja 2025 massiv sein) obwohl der Arbeitenden Bevölkerung schon Stand heute mehr als 40 Prozent Sozialversicherungsbeiträge im Monat abgezogen werden - es hiess immer - 40 Prozent sei die maximale Grenze - wir gehen mittlerweile schon auf die 45 Prozent zu und das belastet gerade die unteren Einkommensbezieher und Rentnerinnen - also linke Tasche -rechte Tasche - wir müssen gegensteuern und die massiven Privilegien der Beamtenversorgung kappen - damit der riesige Abstand kleiner wird - und wegen Bestandsschutz - 2001 hat das in der Regierung auch keinen interessiert - das Rentenniveau wurde gesenkt - bei den Beamten bis heute nix..-nur ein bisschen länger arbeiten müssen sie - das stimmt - also wenn die SPD wieder in die Regierung kommen will dann muss das massiv unterstrichen werden, dass wir bei den Beamten Einsparungen massiv vornehmen werden - und die KV und PV Beiträge 2025 nicht steigen lassen werden (dem Karl bitte ausrichten, falls er das nicht liest) ansonsten sehe ich schwarz - und das Konzept ist dann auch nicht ehrlich was uns der Bürger dann auch nicht abnimmt wie gerade in Thüringen wo jetzt 10 Jahre ne Linke Regierung im Amt war und die SPD dort - 500 Euro Renten-Weihnachtsgeld aus dem Landeshaushalt vorschlägt - ja warum hat man das die letzten 10 Jahre nicht schon längst umgesetzt wo es möglich war ?? Genau - das ist ein Betrug am Wähler und wir man sieht nehmen es uns die Wählerinnen dort ja auch nicht mehr ab.....stringente glaubwürdige Politik geht anders.....ich hab jetzt mal auf die Defizite hingewiesen - Lösung wäre auch die Kappung der Beitragsbemessungsgrenze auch völlig ungerecht - und Zahlen von Rentenbeiträgen, KV und PV nicht nur auf Lohnarbeit sondern aller Einkünfte - Miete, Verpachtung, Aktien usw. - so wie die Schweiz das macht.....andererseits ist das Schweden Modell richtig um nicht ständig in den Medien diese blöden Diskussionen zu haben - Rente mit 70, 75 oder 80 - schreibt doch ins Wahlprogramm einfach rein - wer 45 Jahre voll hat darf egal wie alt er ist in Rente gehen - Abschlagsfrei - egal wie alt er ist - damit ist das Thema dann vom Tisch die Akademiker dürfen dann gerne bis 80 weiter in den Talkshows auftreten wie Frau Grimm und andere Wirtschaftsweisen und für ihren Stuss den sie da verbreiten auch noch Bezahlung durch TV-Gebühren der öffentlich-rechtlichen erhalten.....