Über die "sozialpolitischen Forderungen für Frau und Familie" hatte die Südbadenerin erstmals bei der SPD-Frauenkonferenz 1953 in Köln referiert. Vier Jahre später verabschiedete die Partei
ein Frauenprogramm mit Aussagen wie: dass "die Frau in ihrer Art und Bedeutung für die Gesellschaft dem Manne gleichwertig sei ohne ihm gleichartig zu sein". Auch die Anerkennung von
Hausfrauenarbeit als Berufsarbeit wurde bereits gefordert.
Marta Schanzenbach, seit 1923 Sozialdemokratin, 1949 eine der "Parlamentarierinnen der Stunde Null" (Buchtitel von Regine Marquard), blieb ihrem Thema treu, wurde Frauenbeauftragte des
SPD-Vorstandes und machte 1958 Geschichte als erste Frau im Parteipräsidium.
In Offenburg, wo sie am 3. Juni 1997 verstorben ist, erinnert das Seniorenzentrum "Marta-Schanzenbach-Haus" an die Frauen- und Sozialpolitikerin. Ihre Memoiren zu schreiben, hat die
langjährige Vorsitzende der AWO Südbaden nie Zeit gefunden.
Von Jens Reimer Prüss
Quelle: vorwärts Sonderausgabe, Parteitag 11/2005
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