Marie Juchacz: Vorkämpferin und Vorbild für die Sozialdemokratie

"Sie war eine engagierte Politikerin, die sich für Frauen und deren Gleichberechtigung vehement parlamentarisch einsetzte," würdigt Elke Ferner, stellvertretende Vorsitzende der SPD und Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), das politische Engagement von Marie Juchacz. "Als Marie Juchacz, geborene Gohlke, 1879 in Landsberg an der Warthe, im heutigen Polen gelegen, zur Welt kam, galten im Deutschen Reich die so genannten Sozialistengesetze; im gleichen Jahr veröffentlichte der SPD-Vorsitzende August Bebel illegal sein wichtigstes, bahnbrechendes Buch "Die Frau und der Sozialismus"."

1908 wurde sie Mitglied der SPD, 1917 in den sozialdemokratischen Parteivorstand gewählt, 1919 in die Deutsche Nationalversammlung. Hier war sie die erste Frau, die Anfang März 1919 in einem deutschen Parlament zu Wort kam. Auch war sie die einzige Frau, die dem Beirat der deutschen Friedensabordnung zugeteilt wurde. Im gleichen Jahr gründete sie den "Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt" beim SPD-Parteivorstand, die heutige Arbeiterwohlfahrt (AWO) und kämpfte für die Verbesserung staatlicher Fürsorge.

Als Mitglied der Verfassungsgebenden Versammlung der Weimarer Republik setzte sich Marie Juchacz für die Gleichstellung von Frau und Mann in der Verfassung ein. Bis zu ihrer Emigration 1933 blieb sie Reichstagsabgeordnete und engagierte sich für sozial- und frauenpolitische Themen wie der Reform des Ehescheidungsgesetzes oder des Strafrechtsparagraphen 218.

Elke Ferner: "Die SPD und insbesondere die sozialdemokratischen Frauen gedenken an ihrem 50. Todestag des Wirkens von Marie Juchacz für die Frauen und für die SPD. Mit ihrem Namen ist ein außerordentlich bedeutendes Lebenswerk verbunden, das alle Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten würdigend in Erinnerung behalten werden".

Quellen:

spdfraktion.de; awo.orgasf.de

Weitere Informationen:

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