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"Er wandte sich gegen Bequemlichkeiten, indem er sagte, dass die Demokratie nicht vom Lebensstandard lebt, sondern vom Geist, der sie beseelt". Mit diesen Worten erinnerte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries an Adolf Arndt anlässlich der Gedenkfeier zu seinem 100. Geburtstag im Berliner Reichstagsgebäude.

Dieser Grundsatz zieht sich als roter Faden durch sein Leben genauso wie der Begriff der Freiheit. Freiheit, die sich der Jurist hart erkämpfen musste. 1933 wurde er wegen seiner halbjüdischen Herkunft von seinem Richteramt ausgeschlossen. Erst 1945 nahm er seine Laufbahn im Staatsdienst als Strafverteidiger und später als Oberstaatsanwalt wieder auf.

In dieser Zeit entdeckte er seine Leidenschaft für die Politik und wurde 1946 Mitglied der SPD. Von 1949 bis 1969 war er Abgeordneter des Bundestages, von 1956 bis 1964 auch Mitglied des Parteivorstandes.

Seine hervorragenden juristischen Fähigkeiten und Kenntnisse, die er u.a. beim Petersburger Abkommen und bei der Saarfrage unter Beweis stellte, brachten ihm den Ruf eines "Kronjuristen" ein. Unvergessen bleibt die Rede, in der er die von den Nazis aus Deutschland vertriebenen Juden aufforderte, den Weg zurück in ihre Heimat zu finden.

Der begnadete Rhetoriker war nicht nur begeisterter Politiker, seine Leidenschaft galt auch der Kunst. Willy Brandt (damals regierender Bürgermeister Berlins), berief ihn 1963 zum Berliner Senator für Kunst und Wissenschaft. 1964 wurde er zum Ehrenmitglied der Akademie der Künste ernannt.

Adolf Arndt starb im Februar 1974. Er lebt "im Selbstverständnis der SPD als freiheitliche Partei und in deren Eintreten für gelebte, verantwortungsvolle Demokratie fort", so Zypries.

"Er wandte sich gegen Bequemlichkeiten, indem er sagte, dass die Demokratie nicht vom Lebensstandard lebt, sondern vom Geist, der sie beseelt". Mit diesen Worten erinnerte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries an Adolf Arndt anlässlich der Gedenkfeier zu seinem 100. Geburtstag im Berliner Reichstagsgebäude. "Er wandte sich gegen Bequemlichkeiten, indem er sagte, dass die Demokratie nicht vom Lebensstandard lebt, sondern vom Geist, der sie beseelt". Mit diesen Worten erinnerte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries an Adolf Arndt anlässlich der Gedenkfeier zu seinem 100. Geburtstag im Berliner Reichstagsgebäude.

Von Sandra Sporer

Quelle: vorwärts 5/2004

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