Warum die Kindergrundsicherung nicht nur eine Frage des Geldes ist
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Mehr als jedes fünfte Kind in Deutschland ist armutsgefährdet. Zuletzt hat die Zahl erstmals seit vielen Jahren wieder zugenommen. „Wenn wir unser sozialdemokratisches Anliegen von Chancengleichheit umsetzen wollen, dann ist es eine der ersten Aufgaben, Kinderarmut zu bekämpfen“, sagt Dagmar Schmidt. Wie das gelingen kann, erklärt die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion im Video-Gespräch mit dem „vorwärts“.
Die beste Zukunftsinvestition, die man sich vorstellen kann
„Wir müssen Strukturen haben, die sich um jedes einzelne Kind kümmern können“, fordert Schmidt. Im Konzept der SPD für eine Kindergrundsicherung ist deshalb neben mehr Geld für bedürftige Familien auch ein Ausbau der Kinderbetreuung und anderer Strukturen vorgesehen – ein Aspekt, der aus Sicht von Schmidt im kürzlich vorgelegten Eckpunkte-Papier von Bundesfamilienministerin Lisa Paus zu kurz kommt. „Da würde ich mir aus dem Familienministerium noch ein bisschen mehr wünschen“, sagt Schmidt.
Auch zu den Vorbehalten von Bundesfinanzminister Christian Lindner, der die Finanzierbarkeit der Kindergrundsicherung zuletzt infrage gestellt hatte, findet die SPD-Politikerin klare Worte. Bei der Finanzierung müsse man auch darauf schauen, „welche Kosten hat es, wenn wir an diesen Stellen nicht investieren“, so Schmidt. „Geld in eine Kindergrundsicherung zu stecken“, ist aus ihrer Sicht, „die beste Zukunftsinvestition, die man sich vorstellen kann“.
Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.