Soziale Politik

Untersuchung: Das haben Eltern mit dem Kinderbonus gemacht

300 Euro Corona-Kinderbonus erhielten Eltern im vergangenen Jahr pro Kind. Das Statistische Bundesamt hat nun untersucht, was sie mit dem Geld gemacht haben. Mehr als die Hälfte der Familien hat das Geld demnach direkt für Anschaffungen ausgegeben.
von Kai Doering · 11. März 2021
Entlastung für Familien in der Corona-Zeit: Ein Großteil des Kinderbonus wurde für den Konsum ausgegeben.
Entlastung für Familien in der Corona-Zeit: Ein Großteil des Kinderbonus wurde für den Konsum ausgegeben.

Familien gehören zu denjenigen, die besonders hart von den Einschränkungen der Corona-Pandemie betroffen sind. Um zumindest finanziell für eine gewisse Entlastung zu sorgen, hat die SPD im vergangenen Jahr einen Kinderbonus in Höhe von 300 Euro pro Kind durchgesetzt. Ausgezahlt wurde er in zwei Raten im September und Oktober. „Der Kinderbonus wird konkret den Familien helfen, die besonders wenig Einkommen haben“, sagte die stellvertretende SPD-Vorsitzende Serpil Midyatli damals.

Sechs von zehn Familien haben Kinderbonus ausgegeben

Wie Recht sie damit hatte, zeigt eine Untersuchung des Statistischen Bundesamtes, das die Wirkung des Kinderbonus und der sechsmonatigen Senkung der Mehrwertsteuer auf den privaten Konsum untersucht hat. Demnach gaben sechs von zehn Familien das zusätzliche Geld für den Konsum aus – für die Anschaffung „langlebiger Gebrauchsgüter“ wie Kleidung oder Möbel ebenso wie für Nahrungsmittel oder zur Unterhaltung.

Eine etwas geringere Anzahl der Befragten will den Kinderbonus dagegen sparen. Rund jeder fünfte Haushalt (16 bis bis 21 Prozent) gab an, den Kinderbonus ganz oder teilweise zur Rückzahlung von Schulden einzusetzen. Der Kinderbonus wird nicht auf Sozialleistungen wie Hartz IV angerechnet. Ab einer bestimmten Einkommenshöhe wird er dagegen mit Freibeträgen für Kinder bei der Einkommensteuer verrechnet. Dadurch profitieren vor allem einkommensschwache Familien.

Vor allem Geringverdiener*innen haben profitiert

Bereits im Januar hatte eine Untersuchung des Münchner ifo-Instituts ergeben, dass der Kinderbonus vor allem Geringverdiener*innen mit Kindern entlastet. Ihr Einkommen stieg demnach im vergangenen Jahr im bundesweiten Durchschnitt um 1,2 Prozent. Je mehr Kinder in Haushalt leben, umso größer war der Zuwachs. Die Einkommen der Spitzenverdiener*innen stiegen dagegen im Durchschnitt nur um 0,1 Prozent.

Auch in diesem Jahr wird es auf Drängen der SPD einen Kinderbonus geben. Im Mai sollen 150 Euro pro Kind zusammen mit dem Kindergeld ausgezahlt werden.

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

0 Kommentare
Noch keine Kommentare