Bildung und Forschung: So wird Deutschland wieder Exportweltmeister
Wenn im Oktober das neue Semester beginnt, hofft auch Karamba Diaby darauf, dass im Hörsaal wieder Studierende sitzen dürfen – als Politiker und als Vater. „Mein Sohn fängt dieses Jahr an zu studieren“, erzählt er im Insta-Live des „vorwärts“. Diaby befürwortet an den Hochschulen Präsenzveranstaltungen auch aus sozialen Aspekten. Wer selbst studiert habe, kenne das studentische Leben: „Man fängt an zu studieren, freut sich aufs Studium“, erinnert sich Diaby – und zieht dann den Bezug zur Situation 2020 mit digitalen Vorlesungen zu Hause vor dem Bildschirm: „Und dann sieht man keinen einzigen Menschen.“ Das sei alles nicht sehr optimal.
„Ich wünsche mir, dass Studierende in den Hörsaal gehen können, dass sie ins Labor gehen können“, sagt der promovierte Chemiker und SPD-Bundestagsabgeordnete. „Und ich denke, das wird wieder die Normalität sein.“
Bildung als Investition in die Zukunft
Im Gespräch über die Baustellen in der Bildungspolitik spannt Diaby den Bogen aber noch in eine andere Richtung weiter: Auch in die Forschung müsse mehr Geld investiert werden – für klimaneutrale Technologien, Wasserstoff-Forschung und andere Dinge. „Das ist unheimlich wichtig für die Zukunft unseres Landes“, ist der Sozialdemokrat überzeugt. Nicht nur, um den Klimaschutz im eigenen Land voranzutreiben, sondern auch, um wirtschaftlich davon zu profitieren. Ganz optimistisch sagt Diaby: „Dann werden wir Weltmeister beim Export von innovativer Technik aus Deutschland.“
Karamba Diaby kandidiert wieder in seinem Heimatwahlkreis Halle für ein Bundestagsmandat – die Situation der Schulen in seiner Stadt beurteilt er derzeit als gut. „Die Situation ist in vielen Schulen so im Griff, dass Präsenzunterricht stattfinden kann“, sagt er. Die Schulen hätten sich auf die Situation eigenstellt. „Ich denke, Unterricht zu Hause wird es so nicht mehr geben.“
In die Digitalisierung müsse man aber dennoch massiv investieren, ist er überzeugt. Aus dem Digitalpakt Schule sei zwar schon viel Geld geflossen, allein nach Sachsen-Anhalt sind nach Angaben von Diaby rund 180 Millionen gegangen. Aber sein Wunsch ist klar: Die Förderprogramme des Bundes für die Bildungsinfrastruktur in den Ländern müssen weiterlaufen, am besten auf Dauer. „Das darf keine Eintagsfliege sein“, sagt Diaby – und spricht sich für eine dauerhafte Förderung aus. Die nächste Bundesregierung müsse deutlich investieren.
Rückstände aufholen, Familien entlasten
Hinzu kommen bereits laufende Förderprogramme, um Lernrückstände aus der Hochphase der Corona-Pandemie aufzuholen, als Schulen geschlossen waren und Schüler*innen drohten auf der Strecke zu bleiben. Etwa, weil ihnen Laptops fehlten, weil die Internetanbindung zuhause nicht so gut war. Für Diaby ist das eine Frage der Bildungsgerechtigkeit – und damit auch Kernthema seiner Partei, der SPD. Deswegen ist er auch froh über das Corona-Aufholpaket, in dem auch Unterstützung für solche Lernhilfen vorgesehen sind und auch bereits abgerufen wurden.
Zusätzlich sollen Eltern über die Kindergrundsicherung entlastet werden, erinnert Diaby an Inhalte aus dem SPD-Wahlprogramm, außerdem wurde inzwischen der Anspruch auf Ganztagsangebote auf den Weg gebracht, der ebenso Bildungsungerechtigkeit und soziale Ungleichheit unter den Jugendlichen bekämpfen soll.
Eines sei in der Corona-Pandemie noch einmal ganz deutlich geworden: Deutschland muss in die Bildung investieren – sei es bei der Sanierung von Gebäuden, bei der Digitalisierung oder beim Lehrpersonal: „Das alles sind Mammut-Aufgaben, die zu bewältigen sind“, sagt Diaby und ist überzeugt: Die SPD ist der Garant dafür, dass es eine gute Zukunft für die Schüler*innen in Deutschland gibt.