BAföG, Wählen ab 16, Respekt: So will die SPD die Jugend einbinden
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Jugendliche, die in der Politik nicht gehört werden, deren Belange im Betrieb ignoriert werden – dagegen will die SPD nach der Bundestagswahl vorgehen, indem sie demokratische Beteiligungsmöglichkeiten der Nachwuchsgeneration ausbaut. Angefangen bei Jugend- und Auszubildendenvertretungen in Unternehmen, die gestärkt werden sollen, bis hin zu Beteiligungsmöglichkeiten auf allen Ebenen der demokratischen Gremien.
1) Demokratische Teilhabe für alle überall
Mit der SPD sollen Jugendliche künftig bei jeder Wahl mitbestimmen dürfen, nicht nur bei der Europawahl wie bisher, Deswegen steht im Programm auch die demokratische Teilhabe von Jugendlichen im Fokus. „Wir werden das Wahlalter für junge Menschen auf 16 senken“, ist eines der Versprechen im Zukunftsprogramm. Die Begründung kommt direkt hinterher: „Kinder und Jugendliche müssen auf allen Ebenen an politischen Prozessen beteiligt werden.“ Echte Beteiligung solle der Anspruch sein. „Kinder- und Jugendparlamente wollen wir dauerhaft und nachhaltig finanzieren“, ist ein weiteres Versprechen, ebenso soll jedes neue Gesetz einem Jugend-Check unterzogen werden.
2) Förderung für Fachkräfte von Morgen
Daneben nimmt die SPD in ihrem Zukunftsprogramm auch die Förderung des Nachwuchses und der Jugend in den Blick – angefangen bei der Arbeit von Erzieher*innen und Pädagog*innen bis hin zu den Berufschancen für Jugendliche in sozialen Berufen.
Dass in Berufen in der Pflege ordentliche Tariflöhne gezahlt werden, war eines der Hauptanliegen von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) – und findet sich auch im Wahlprogramm entsprechend wieder. Damit Jugendliche nach der Schule diese Berufe ergreifen und nach einer guten Ausbildung ausüben können, sollen die Bildungseinrichtungen angefangen bei der Kita bis hin zu den Berufsschulen ausgebaut werden und mehr pädagogisches Personal zu gewinnen, indem die Ausbildung attraktiver und günstiger gestaltet wird. Jugendliche in Ausbildung sollen außerdem künftig das Kindergeld direkt erhalten – unabhängig von den Eltern.
Hinzu kommt: Das Bafög für Studierende soll wieder mehr Menschen ein Studium ermöglichen, deren Eltern nicht dafür aufkommen können. „Dafür weiten wir die Förderansprüche aus und streben eine schrittweise Rückkehr zum Vollzuschuss an“, heißt es in dem Programm – und greift damit eine zentrale Forderung der Juso-Hochschulgruppen auf: Das BAföG ist im Jubiläumsjahr reif für eine grundlegende Reform. Damit außerdem Wohnen für Auszubildende und Studierende wieder bezahlbar wird, soll das Angebot für Plätze in Wohnheimen ausgeweitet werden.
3) Anerkennung für soziales Engagement
Allgemein setzt sich die SPD für eine Ausbildungsgarantie ein, spricht sich für die duale Ausbildung sowie das duale Studium aus. Da zollen die Sozialdemokrat*innen dem Nachwuchs außerdem Respekt: „Es verdient große Anerkennung, dass immer mehr junge Menschen es sich vorstellen können, soziale Berufe zu ergreifen“, heißt es in dem Programm.
Wer allerdings nach der Schule erst mal ein Freiwilligenjahr im In- oder Ausland machen möchte, soll sich künftig dafür auf einen Rechtsanspruch berufen können – und es soll auch nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen: „Das Engagement in Jugendfreiwilligendiensten muss für junge Menschen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft möglich sein“, so die Forderung.
Insgesamt bringt es die SPD auf zehn Punkte im Wahlprogramm, wie Teilhabe und Förderung der Jugend in Deutschland verbessert werden soll: