Soziale Politik

Arbeitsminister Heil will Hartz-IV-Sanktionen bis Ende 2022 aussetzen

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will die geltenden Hartz-IV-Sanktionen bis Ende des Jahres aussetzen. Das geht aus einem Gesetzentwurf aus seinem Ministerium hervor. Danach soll das Hartz-IV-System durch ein Bürgergeld ersetzt werden.
von Kai Doering · 1. März 2022
Keine Leistungskürzungen bis Ende des Jahres: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will die Hartz-IV-Sanktionen aussetzen.
Keine Leistungskürzungen bis Ende des Jahres: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will die Hartz-IV-Sanktionen aussetzen.

Ende auf Raten: Hartz-IV-Empfänger*innen sollen bis Ende keine Leistungen mehr gekürzt werden, auch wenn sie gegen Vereinbarungen mit dem Jobcenter verstoßen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will die im Gesetz vorgesehenen Sanktionsmöglichkeiten bis Ende dieses Jahres aussetzen. Das geht aus einem Gesetzentwurf hervor, über den verschiedene Medien am Dienstag berichteten und der auf Twitter von der SPD-Bundestagsfraktion bestätigt wurde.

Demnach sollen die Sanktionsmöglichkeiten so lange ausgesetzt werden bis die sogenannten Mitwirkungspflichten von Leistungsempfänger*innen neu geregelt sind. Die Ampel-Koalition hat sich das bis Ende dieses Jahres vorgenommen. Ein „Bürgergeld“ soll danach das bisherige Hartz-IV-System ersetzen. „Bis zur gesetzlichen Neuregelung schaffen wir ein einjähriges Moratorium für die bisherigen Sanktionen unter das Existenzminimum“, heißt es im Koalitionsvertrag. Mit seinem Vorstoß geht Arbeitsminister Heil noch über diese Verabredung hinaus.

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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