Jochen Kopelke: Mit Taschenlampe und klarer Haltung gegen Rechts
„Das macht richtig viel Spaß. Das funktioniert wirklich gut“, sagt Jochen Kopelke. Der 1984 geborene Bremer ist seit September 2022 der jüngste Vorsitzende in der Geschichte der Gewerkschaft der Polizei (GdP), die zugleich die größte Polizeigewerkschaft der Welt ist. Schon einige Jahre länger, nämlich seit 2013, ist Kopelke Mitglied der SPD. Auch weil er sagt: „Sozialdemokratische Vorstellungen von Sicherheitspolitik sind nicht unbedingt die drängendsten Themen in den Polizeidienststellen.“
Im Bremer Stadtteil Findorff lernte er „klassische Ortsvereinsarbeit“ kennen und engagierte sich unter anderem als Beisitzer in der örtlichen SPD. Als Gewerkschafter sagt er trotz mancher inhaltlicher Unterschiede: „Die gewerkschaftliche Nähe nehmen wir am meisten in der SPD wahr.“ Gänzlich anders sieht das bei der AfD aus. Seit 2021 hat die GdP einen Unvereinbarkeitsbeschluss in ihrer Satzung stehen. Das bedeutet: Wer in der AfD ist, kann nicht gleichzeitig Mitglied der Polizeigewerkschaft werden.
Kopelke begründet das in der aktuellen Folge des vorwärts-Podcasts „SPDings“ folgendermaßen: „Die AfD hat sich zu einer rechtsextremen und rassistischen Partei entwickelt. Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter legen viel Wert auf die Akzeptanz von Vielfalt. Das findet man da nicht wieder.“ Im Gegenteil bereiten ihm die aktuellen Umfragewerte der AfD gerade mit Blick auf die historischen Erfahrungen, was die Zerschlagung der Gewerkschaften in der NS-Zeit angeht, große Sorge.
Digitale Freund*innen und Helfer*innen
Viel lieber möchte er an den in den 1920er-Jahren geprägten Leitsatz der bürgernahen Polizei und der Polizei als „Freund und Helfer“ anknüpfen – zeitgemäß übersetzt als Freund*in und Helfer*in. Denn ein Viertel der GdP-Mitglieder sind inzwischen weiblich. Was es braucht, um diese Rolle auch im digitalen Raum auszufüllen und warum er Taschenlampen für unterschätzt hält, erzählt er außerdem in der aktuellen Folge.
ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo