Isabel Cademartori: Aus Chile nach Mannheim für die SPD
Manchmal braucht es nur eine vierstündige Autofahrt, um jemanden davon zu überzeugen, in die SPD einzutreten. So war es jedenfalls bei Isabel Cademartori, die mit einer Mitfahrgelegenheit aus ihrem Studienort in Mannheim zu ihrer Familie nach Hannover unterwegs war. „Ich habe vorher noch nicht so richtig den Weg gefunden. Ich kannte niemanden, der in der SPD aktiv war. Deswegen hat mir ein Anknüpfungspunkt gefehlt“, berichtet Cademartori in der neuen Folge des „vorwärts“-Podcasts „SPDings“. Nach der Autofahrt stand der Entschluss fest, dass sie in die SPD eintreten möchte.
Danach ging alles ganz schnell. Sie wurde in den Landesvorstand der Jusos gewählt, wurde Ortsvereinsvorsitzende und ist seit 2019 als stellvertretende Fraktionsvorsitzende auch in der Mannheimer Kommunalpolitik aktiv. „Ich bin schnell und heftig eingestiegen“, sagt Cademartori. In wenigen Wochen soll der nächste Schritt ihrer politischen Karriere folgen: Die Mannheimerin will für die SPD in den Bundestag. Sie brennt für soziale Gerechtigkeit. Auch weil sie durch ihre Familiengeschichte politisch geprägt wurde. Cademartoris Großvater war unter Salvador Allende Wirtschaftsminister in Chile. Nach dem Putsch durch Dikator Pinochet musste die Familie aus Südamerika fliehen und kam über Umwege in die DDR, wo sich ihre Eltern kennenlernten.
ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo