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Bärbel Bas: Aus Duisburg an die Spitze des Bundestages

Duisburgerin, Sozialdemokratin und seit Herbst 2021 Bundestagspräsidentin. Dennoch ist Bärbel Bas bodenständig geblieben. Auch ihr „SPDings“ zeigt, wie ihre Heimatstadt Duisburg sie politisch geprägt hat.
von Jonas Jordan · 15. Juli 2022
Bärbel Bas ist Präsidentin des Deutschen Bundestages.
Bärbel Bas ist Präsidentin des Deutschen Bundestages.

Bärbel Bas ist als Bundestagspräsidentin die ranghöchste Gesprächspartnerin in der Geschichte von „SPDings“. Zugleich hat sie noch einen zweiten Rekord aufgestellt. Denn Bärbel Bas' „SPDings“, also ihr sozialdemokratischer Gegenstand, war das größte in der Geschichte des Podcasts: die Brücke der Solidarität in Duisburg, der Heimatstadt der Bundestagspräsidentin. Die Straßenbrücke über den Rhein verbindet die beiden Duisburger Stadtteile Rheinhausen und Hochfeld im Wahlkreis von Bärbel Bas. Zugleich hat sie einen Teil dazu beigetragen, dass Bas 1988 ihren Weg in die SPD fand.

„Bevor ich mich für die SPD entschieden habe, habe ich Gewerkschaftsarbeit gemacht. Wir hatten 1988 einen Arbeitskampf, als das Stahlwerk Krupp-Rheinhausen geschlossen werden sollte. Wir hatten große Demonstrationen auf dieser Brücke der Solidarität. Als Gewerkschafterin war ich immer dabei. Das hat dazu geführt, dass ich im Oktober 1988 auch in die SPD eingetreten bin“, berichtet Bas im Gespräch. In der Duisburger SPD fand sie sich schnell zurecht, war acht Jahre lang Juso-Vorsitzende, später stellvertretende Unterbezirksvorsitzende.

Seit 2009 sitzt Bas im Bundestag und ist seit Oktober 2021 dessen Vorsitzende. Die ersten Monate als Bundestagspräsidentin begannen direkt turbulent. Drei Tage nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine kam das Parlament zu einer Sondersitzung zusammen, bei der Bundeskanzler Olaf Scholz die „Zeitenwende“ verkündete. Bärbel Bas reiste im Mai selbst in die Ukraine, wovon sie auch im Gespräch berichtet: „Ich habe nie daran glauben wollen, dass mitten in Europa mal ein Krieg ausbricht. Als ich hingefahren bin, ist die Angst mitgefahren. Denn man fährt in ein Kriegsgebiet. In der Ukraine wurde mir deutlich, wie schnell es gehen kann, wie nah diese Zerstörung ist, bei der jeden Tag Menschen sterben. Wichtig ist, dass dieser Krieg bald aufhört und wir die Ukraine dann bald beim Wiederaufbau unterstützen können.“

Auch deshalb hat sie sich während der parlamentarischen Sommerpause vorgenommen, den Kopf mal frei zu kriegen und ein paar Tage zu entspannen. Das macht Bärbel Bas am liebsten mit dem Motorrad unterwegs durchs Ruhrgebiet.

Autor*in
Jonas Jordan
Jonas Jordan

ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo

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