Wie Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans die ersten 100 Tage als SPD-Vorsitzende erlebt haben
Am 6. Dezember 2019 wurden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans zu SPD-Vorsitzenden gewählt. Seit 100 Tagen sind sie als Doppelspitze im Amt. Währen der vergangenen drei Monate habe sie „die Relativität der Zeit“ kennengelernt, sagt Saskia Esken im Video-Interview mit dem „vorwärts“. In Bezug auf eine mögliche Schonfrist seien die „100 Tage auf 100 Sekunden zusammengeschrumpft“. Bei den Herausforderungen, die sie und Walter-Borjans in der Zeit zu bewältigen hatten, „fühlt es sich wie 100 Wochen an“.
Walter-Borjans: „Sind von Welle der Zustimmung getragen“
Die erste Bilanz fällt aus Sicht des Führungsduos dennoch positiv aus. „Wir sind von einer Welle der Zustimmung getragen, egal, wo wir hinkommen“, sagt Norbert Walter-Borjans. Obwohl er und Esken in Berlin zunächst „auf eine Menge Skepsis gestoßen“ seien, „haben wir für Überraschungen gesorgt und mit uns die Mitglieder der SPD“. Und: Die „Kultur, wie wir miteinander diskutieren und entscheiden“ habe sich bereits verändert.
Eingespielt haben sich Esken und Walter-Borjans offenbar schnell. „Natürlich haben wir keine Meinungsverschiedenheiten“, sagt Walter-Borjans mit einem Augenzwinkern. Wenn sie doch mal vorkämen, bedeute das nicht, „dass einer zurückstecken muss“. Zudem könnten er und Esken es sich auch erlauben, den einen oder anderen Akzent anders zu setzen. „In der Grundauffassung herrscht eine sehr hohe Übereinstimmung.“
Esken: „Unser wichtigstes Projekt ist, die SPD wieder stark zu machen“
Für 2020 haben Esken und Walter-Borjans eine Menge vor. „Unser wichtigstes Projekt ist, die SPD wieder stark zu machen“, sagt Saskia Esken. Dabei wollten sie auch „die Basis stärker einbeziehen“. Und dann gehe es natürlich darum, die Bundestagswahl zu gewinnen – „wann sie auch immer ansteht“.
Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.