Parteileben

Wie die SPD Martin Schulz zum Kanzler machen kann

605 von 605 Stimmen votierten für Martin Schulz. Ein historisch einmaliges Ergebnis in der Geschichte der SPD. Derartig beseelt sind die Delegierten wohl nur selten von einem Parteitag nach Hause gefahren. Ein Kommentar:
von Karin Nink · 20. März 2017
„Martin Schulz spricht eine klare Sprache und erkennt individuelle Leistung an. Das mögen die Menschen in Ostdeutschland“, sagt Stefan Zierke.
„Martin Schulz spricht eine klare Sprache und erkennt individuelle Leistung an. Das mögen die Menschen in Ostdeutschland“, sagt Stefan Zierke.

Martin Schulz hat mit seiner Empathie und seiner direkten Ansprache die Menschen in der Arena in Berlin-Treptow genau so mitgenommen, wie er überall im Land Männer und Frauen begeistert.

Denn er überzeugt sie davon, dass die mehr als 150 Jahre alte deutsche Sozialdemokratie und ihre Werte in Zeiten der Globalisierung nichts an ihrer Bedeutung verloren haben. Mehr noch, dass sie so wichtig ist wie lange nicht mehr, um dieses Land, um Europa angesichts der bevorstehenden Veränderungen für ihre Bürgerinnen und Bürger lebenswert zu gestalten. Mehr als 13.000 Menschen sind mittlerweile seit seiner Nominierung in die SPD eingetreten.

Zusammenhalt ersetzt Grabenkämpfe

Martin Schulz und Sigmar Gabriel ist gelungen, was in der SPD mindestens Seltenheitswert hat: eine Stabübergabe des Parteivorsitzes in aller Freundschaft und mit großem gegenseitigem Respekt. Das verhindert Grabenkämpfe in der Partei und schafft Zusammenhalt.

Niemand hätte im vorigen Jahr von derart guten Bedingungen für den Bundestagswahlkampf - und darüber hinaus - auch nur zu träumen gewagt. Nun gibt es sie, und Sozialdemokraten anderer europäischer Länder schauen fasziniert auf die SPD.

Schulz spricht vom „Auftakt zur Eroberung des Kanzleramtes“

Mit dem Parteitag von Berlin ist der Wahlkampf eröffnet. Er war, wie Martin Schulz sagte, „der Auftakt zur Eroberung des Kanzleramtes“. Martin Schulz hat das Kanzleramt für die SPD wieder in greifbare Nähe gerückt. Doch der Weg dahin wird bei aller Euphorie kein leichter werden, und es wird Rückschläge geben. Deswegen braucht Martin die Partei so wie die Partei ihn braucht. Der Kandidat geht voran, eine konstruktiv-diskussionsfähige, aber geschlossene Partei muss folgen. Das ist die Grundvoraussetzung für einen Sieg im September.

Es liegt jetzt an jedem und jeder Einzelnen in dieser Partei, die Euphorie und die Botschaft, die der neue Parteivorsitzende und Spitzenkandidat verbreitet, weiterzutragen. „Ich möchte, dass der einzelne Mensch den Respekt bekommt, den er verdient“.

Deutschland und Europa stark halten

Und es liegt an jedem Mitglied und jedem Sympathisanten, an den Haustüren, auf der Straße und natürlich auch im Netz für das zu kämpfen, was Martin Schulz erreichen will: „Deutschland in Europa stark zu halten und Europa durch Deutschland stark zu halten.“

Der Einsatz wird sich in vielerlei Hinsicht lohnen und kann sogar der Beginn einer starken Sozialdemokratie in einer globalisierten Welt sein.

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Karin Nink

ist Chefredakteurin des "vorwärts" und der DEMO – Das sozialdemokratische Magazin für Kommunalpolitik sowie Geschäftsführerin des Berliner vorwärts-Verlags.

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