Parteileben

Wie das Netz die SPD-Wahlplakate feiert

Am Dienstag hat die SPD ihre ersten Plakate für den Bundestagswahlkampf vorgestellt. Im Internet kommen sie gut an – und werden kreativ weiterentwickelt.
von Kai Doering · 2. August 2017
Eine Politik, die in Droiden investiert: Die Facebook-Seite „Gottkanzler Schulz“ hat die SPD-Wahlplakate ein wenig überarbeitet.
Eine Politik, die in Droiden investiert: Die Facebook-Seite „Gottkanzler Schulz“ hat die SPD-Wahlplakate ein wenig überarbeitet.

Die erste Welle der SPD-Wahlplakate ist gerade mal einen Tag in der Öffentlichkeit, doch im Internet werden die Motive schon gefeiert – und kreativ weiterentwickelt. Die Macher der Facebook-Seite „Gottkanzler Schulz“ haben den Kopf des SPD-Kanzlerkandidaten in eines der Wahlplakate montiert, nebst den Robotern R2-D2 und C-3PO aus den „Star Wars“-Filmen. Aus dem Slogan „Zum Land der Dichter und Denker passt eine Politik, die in Ideen investiert“ wurde der Satz „Zum Land der Dichter und Denker passt eine Politik, die in Droiden investiert“.

Gegen Populisten...

Aus dem Plakat zur Bildungspolitik – zu sehen sind zwei schreiende Kinder mit dem Slogan „Unsere Familienpolitik ist genauso: laut und fordernd“ – wurde ein Anti-Populismus-Motiv: Die Kinder verwandeln sich in Vampire begleitet vom Satz „Ich werde die Populisten aussaugen.“

Auch das einzige Plakat der ersten Welle, auf dem Martin Schulz zu sehen ist, haben die Macher von „Gottkanzler Schulz“ entfremdet. Der Kanzlerkandidat trägt Sonnebrille und eine dicke Goldkette. Ein Joint baumelt lässig im Mundwinkel. Dazu der Satz „Die Zukunft braucht neue Ideen. Und meinen SWAG“. Der Begriff beschreibt eine „beneidenswerte, lässig-coole Ausstrahlung“ sowie eine “charismatisch-positive Aura“ und war 2011 Jugendwort des Jahres.

...für die absolute Mehrheit

Auch die Reddit-Seite „The_Schulz“ hat eins der SPD-Plakate ein wenig umgestaltet. Das Motiv zur Arbeit blieb zwar unverändert, aber neben der Facharbeiterin mit Ohrschutz steht nun nicht mehr der Slogan „Wer 100 % arbeitet, darf nicht 21 % weniger verdienen“. Bei der The_Schulz-Variante heißt es schlicht: „Wer 100 % leistet, darf nicht 21 % erreichen, sondern die absolute Mehrheit.“

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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