Parteileben

Was Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom SPD-Debattencamp erwarten

Zum ersten Mal veranstaltet die SPD ein Debattencamp. Mehr als 2500 Interessierte aus dem gesamten Bundesgebiet haben sich für die zwei Tage im Berliner Funkhaus angemeldet. Was erwarten sie von der Veranstaltung? Der „vorwärts“ hat sich umgehört.
von Kai Doering · 10. November 2018
Voller Neugier zum Debattencamp: Sven Wieduwilt aus Niedersachsen
Voller Neugier zum Debattencamp: Sven Wieduwilt aus Niedersachsen

Enrico Koltermann ist sehr früh aufgestanden, um zum Debattencamp der SPD zu fahren. Um vier ist der 46-Jährige in Magdeburg in den Fernbus gestiegen, um sechs war er in Berlin. Die Zeit bis zur Eröffnung hat er mit einem ausgedehnten Spaziergang an der Spree verbracht. Die Strapazen hat Kottermann gern auf sich genommen. „Ich bin sehr kritisch“, sagt der Sozialdemokrat – genau das Richtige also für eine Veranstaltung, bei der es um die kontroverse Debatte geht.

Enrico Kottermann interessiert sich vor allem für die Zukunft des Sozialstaats. Die Ankündigung von SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil, dass Hartz IV abgeschafft werden soll, begrüßt er sehr. Auch in der Energiepolitik ist Kottermann gespannt auf neue Impulse. „Ich habe selbst eine Idee für die Zukunft der kommunalen Energieversorgung“, sagt er. In den kommenden zwei Tagen möchte er die gerne mit den anderen Teilnehmern des Debattencamps diskutieren.

Überzeugt das Debattencamp zum SPD-Eintritt?

Andrea Groth überlegt schon länger, in die SPD einzutreten. „Die SPD bringt viele soziale Themen ein, aber die Menschen geben ihr die Schuld an allem. Das ist doch ungerecht“, findet die 37-Jährige, die in Berlin-Lichtenberg wohnt. Zum Debattencamp im Nachbarbezirk Treptow-Köpenick hatte sie es also nicht weit.

Groth interessiert sich besonders für die Veranstaltungen zu internationaler Politik und Pflege. „Ich habe da in der Familie schlechte Erfahrungen gemacht. Da muss sich einiges ändern“, sagt sie. Und wer weiß: Vielleicht wird das Debattencamp sogar den Ausschlag dazu geben, dass sie SPD-Mitglied wird.

Die Neugier hat gesiegt

Sven Wieduwilt hat lange überlegt, ob er zum Debattencamp fahren soll. „Schließlich hat dann aber die Neugier gesiegt“, sagt der 44-Jährige aus dem niedersächsischen Holle bei Hildesheim. Und es scheint sich gelohnt zu haben. Noch bevor das Debattencamp offiziell angefangen hat, schwärmt Wieduwilt von der „tollen Location“ und den vielen Gesprächen, die bereits an den Tischen rundherum geführt werden.

Sven Wieduwilt interessiert sich vor allem für die Bereiche Arbeit, Klima und Pflege – und hofft beim Debattencamp, auf „viele programmatische Impulse für die Partei, dass sie diskutiert und Ideen für die Zukunft formuliert“. Dann hätte sich das lange Überlegen auf jeden Fall gelohnt.

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Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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