Warum Martin Schulz die echte Alternative für Deutschland ist
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Staus, Menschen, die einen Parkplatz suchen, und eine lange Schlange am Eingang: So sah es Mittwochabend rund um die Selma-Lagerlöff-Gemeinschaftsschule in Ahrensburg aus. Zwei Tage ist Martin Schulz in Schleswig-Holstein unterwegs gewesen. So voll wie in der 33.000-Einwohner-Stadt war es nirgends.
Die Seite gab es schon als die SPD noch uncool war
Im Publikum saß am Mittwoch auch Michael Dalkowski. „Ich hätte es der SPD nicht zugetraut, dass sie Martin Schulz als Kanzlerkandidaten aufstellt“, sagt er. Gewünscht hat er es sich aber doch. Nach einem Besuch von Schulz beim SPD-Landesvorsitzenden Ralf Stegner in Kiel Anfang November 2016 hat Dalkowski deshalb die Facebook-Seite „Martin Schulz – die ECHTE Alternative für Deutschland“ gegründet.
„Wir sind eine Gruppe von Menschen, die die SPD dazu ermutigen will, Martin Schulz zum Kanzlerkandidaten für die kommende Bundestagswahl zu nominieren“, heißt es in der Seitenbeschreibung noch heute. „Die Seite gab es schon, da war die SPD noch uncool“, sagt Michael Dalkowski. „Unser Ziel war es, die Partei ein wenig aufzumischen.“
Ohne Sympathieträger kann man keine Wahl gewinnen
Die Facebook-Seite betreibt er gemeinsam mit seiner Freundin. Dass sie tatsächlich Einfluss auf die Entscheidung der SPD zugunsten von Schulz gehabt haben, glauben die beiden zwar nicht, doch sehen sie sich als Teil einer Bewegung. „Ohne Sympathieträger kann man nicht gewinnen“, ist Dalkowski überzeugt. Kurz nach Schulz’ Nominierung ist er wieder in die SPD eingetreten, der er vor 15 Jahren schon einmal angehört hatte.
Von Schulz erwartet er nun klare Ansagen zu Themen, die die SPD bewegen, etwa zur Agenda 2010. „Hier muss er mehr sagen als bisher“, sagt Dalkowski. „und zeigen, dass er für eine andere SPD steht“. Die Agenda oder das Thema Leiharbeit trügen auch immer wieder Nutzer über die Facebook-Seite an ihn heran. Dalkowski gibt sie dann weiter an die SPD.
Wer Merkel abwählen will, muss die SPD wählen
Auch auf seiner Seite sei eine „Schulzomania“ zu spüren, erzählt Michael Dalkowski. Seit der Nominierung von Schulz sei der Zahl der Menschen, denen seine Seite gefällt, deutlich gestiegen. Neben Hinweisen zu Auftritten und Positionen von Schulz postet Dalkowski dort auch Lustiges. „Ich liebe es, Menschen zu unterhalten“, sagt Dalkowski.
Den Namen der Seite hat er bewusst gewählt. „Martin Schulz ist die einzige Alternative zu Angela Merkel“, sagt Dalkowski. „Wer Merkel abwählen will und der AfD seine Stimme gibt, wählt am Ende Merkel und zwingt die SPD in eine Neuauflage der großen Koalition“, lautet seine Rechnung. „Wer Merkel wirklich abwählen will, muss die SPD wählen.“
Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.