Warum die SPD Europawahlkampf mit Donald Trump macht
Es ist eines der ersten Plakate im beginnenden Europawahlkampf. Bereits Ende Februar hing es an ausgewählten Orten in Berlin, Mainz, Düsseldorf und Potsdam. Auf dem Foto war allerdings kein deutscher oder europäischer Politiker zu sehen, sondern US-Präsident Donald Trump. „Trump?“ steht in Großbuchstaben auf dem Plakat und darunter „#EuropaistdieAntwort“ – der Wahlkampfslogan der SPD.
Trump ist das Gegenteil von SPD
„Donald Trump steht für das komplette Gegenteil von dem, was wir wollen. Das machen wir mit diesem Plakat deutlich“, erklärte SPD-Generalsekretär in einem kurzen Twitter-Video, nachdem das Motiv gegenüber des Willy-Brandt-Hauses plakatiert worden war. Die SPD wolle ein Europa des Friedens und Zusammenhalts und eines, das das Klima schützt – alles Dinge, für die Trump gerade nicht stehe.
Als Anti-Trump-Plakat will die SPD das Motiv allerdings nicht sehen. „Wir wollen damit deutlich machen, dass Europa ein starker Kontinent ist, der selbst gestaltet“, sagt Wahlkampfleiter Michael Rüter. Europa sei die Antwort auf wirtschaftliche Abschottung und militärische Alleingänge wie sie der amerikanische Präsident betreibe.
Plakate können gespendet werden
Zur offiziellen Plakatlinie, die ab April überall in Deutschland zu sehen sein wird, gehört das Trump-Motiv ohnehin nicht. Es ist eines von bisher sieben Sondermotiven, die Interessierte für den Wahlkampf spenden können. Wo es aufgestellt wird, entscheiden sie dabei selbst. Die Kosten betragen je nach Standort und Plakatierungsdauer ab 150 Euro. Neben dem Trump-Plakat gibt es etwa eins zur Gleichstellung, eins zum Klimaschutz und eins zum Thema Frieden.
Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.