Parteileben

Vom Krebs geheilt: SPD gratuliert Manuela Schwesig

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat den Krebs besiegt – nach acht Monaten Krebstherapie. Genesungswünsche erreichten die Sozialdemokratin aus allen Richtungen.
von Benedikt Dittrich · 12. Mai 2020
Rückkehr mit neuer Frisur: Manuela Schwesig gilt nach ihrer Krebstherapie als gesund.
Rückkehr mit neuer Frisur: Manuela Schwesig gilt nach ihrer Krebstherapie als gesund.

„Ich freue mich, dass ich nach acht Monaten intensiver Krebstherapie die Krankheit gut überstanden habe. Ich bin wieder gesund.“ So meldete sich Manuela Schwesig am Dienstag zurück. Die Sozialdemokratin ist nach eigenen Angaben wieder gesund – auch wenn natürlich ein Restrisiko bleibe. Sie bleibe in medizinischer Behandlung, sagte sie in einem kurzen Video in Sozialen Medien.

In der einminütigen Ansprache bat Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin aber auch gleichzeitig um Unterstützung und Zuspruch für all jene, die ebenfalls mit einer solchen Krankheit zu kämpfen haben. So wie auch sie viel Unterstützung erfahren hatte in den vergangenen Monaten – wofür sie sich auch am Dienstag noch einmal herzlich bedankte. Ihren Tweet selber leitete sie mit den berühmten Zeilen des Theologen Dietrich Bonhöffer ein:

Die Gratulant*innen ließen nicht lange auf sich warten – parteiintern aber auch darüber hinaus. SPD-Außenminister Heiko Maas kommentierte so wie viele andere direkt unter dem Video. „Die schönste Nachricht seit langem.“ Andere Sozialdemokrat*innen wie Lilly Blaudszun kommentierten ohne Worte, aber mit Herz-Smileys. Auch andere Politiker*innen schlossen sich den Glückwünschen an.

Neben Vizekanzler Olaf Scholz hatte sich auch der gesamte SPD-Parteivorstand erfreut über die Genesung der Genossin gezeigt. Die Glückwunsche erreichten Schwesig ebenfalls auf dem digitalen Weg: „Wir freuen uns von ganzem Herzen für dich und deine Familie, dass du wieder gesund bist“, wurde aus dem Willy-Brandt-Haus getwittert. Persönlich schlossen sich der SPD-Europabeauftragte Udo Bullmann, Thüringens SPD-Chef Wolfgang Tiefensee und viele weitere prominente Genoss*innen aus dem ganzen Bundesgebiet an.

Einer der ersten Gratulanten außerhalb der Partei war übrigens der Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP im Bundestag, Marco Buschmann. Ein Sieg über den Krebs sei immer ein großes Glück, schrieb er am Dienstag, verbunden mit der Bitte: „Bleiben Sie gesund, liebe Frau Schwesig!“

Rückzug auf Bundesebene nach Diagnose

Wegen ihrer Krebserkrankung hatte Schwesig im September vergangenen Jahres das Amt der kommissarischen Parteivorsitzenden niedergelegt. „Die Diagnose hat mich und meine Familie schwer getroffen“, sagte sie damals über die Brustkrebs-Diagnose. Das Amt der Ministerpräsidentin übte sie dennoch weiter aus, trotz der medizinischen Behandlung, schränkte ihre Auftritte in der Öffentlichkeit vor allem auf bundespolitischer Ebene stark ein. Im Sommer 2019 hatte nach dem Abschied von Andrea Nahles zunächst ein Trio aus Thorsten Schäfer-Gümbel, Malu Dreyer und Schwesig den Parteivorsitz übernommen, den am Ende nur noch Dreyer bis zum Mitgliederentscheid über den neuen Vorsitz ausgefüllt hatte.

Manuela Schwesig will in den kommenden Wochen zunächst in eine Reha-Behandlung gehen, erklärte sie am Dienstag bei einem kurzen Pressestatement in Schwerin. Die Therapie habe Spuren hinterlassen. In der „Anschluss-Heilbehandlung“ wolle sie nun neue Kraft schöpfen. „Ich bin froh, dass ich diese ganze Sache gut überstanden habe.“ Trotzdem wolle sie weiterhin all ihre Kraft aufwenden, Mecklenburg-Vorpommern gut durch die Corona-Krise zu bringen. In Schwerin kommt am Dienstag erstmals seit Beginn der Corona-Einschränkungen das Kabinett wieder persönlich zusammen.

Schwesig war seit 2009 stellvertretende Parteivorsitzende der SPD, von 2008 bis 2013 außerdem Sozialministerin in Mecklenburg-Vorpommern, danach wurde sie Bundesfamilienministerin, bevor sie 2017 nach Mecklenburg-Vorpommern zurückkehrte und Ministerpräsident Erwin Sellering im Amt nachfolgte.

Autor*in
Benedikt Dittrich

war von 2019 bis Oktober 2022 Redakteur des „vorwärts“.

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