SPD-Parteitag: Wilhelm-Dröscher-Preis gleich dreifach vergeben
Dirk Bleicker
Auf dem SPD-Parteitag in Berlin ist der Wilhelm-Dröscher-Preis vergeben worden. Kuratoriumsvorsitzende Heidemarie Wieczorek-Zeul zeichnete drei Projekte mit dem ersten Preis aus.
Postkarten, Probleme und Geschichte
Die Aktion „Geschichte für die Zukunft“ von der SPD im Landkreis Rostock und der Projektgruppe „Kriegsgräber“ der Europaschule Rövershagen versucht, Vergangenes erlebbar zu machen. Sie organisiert nicht nur Treffen zwischen Jugendlichen und Opfern des Holocausts, sondern auch zwischen Nachfahren von Tätern und Opfern.
Mit ihrem Projekt „Jugend erreichen. Jugend bewegen!“ wenden sich die Jusos in Berlin-Neukölln an Schüler vor Ort und fragen sie nach ihren Sorgen. Die Antworten greifen sie in ihrem Projekt auf, das offenbar erfolgreich ist. Im Jahr 2016 traten rund 50 Neuköllner in die SPD ein, darunter viele Schüler und Auszubildende. Einen weiteren ersten Preis erhielt die ASF Leipzig. Mit „Finde den Fehler – Interaktive Postkartenserie“ versucht sie, auf Geschlechtergerechtigkeit und Geschlechterklischees aufmerksam zu machen.
Publikumspreis vergeben
Auf dem Parteitag wurde ebenfalls ein Publikumspreis vergeben, den die Teilnehmer der Zusammenkunft in Berlin bestimmten. Zu ihrem Favoriten wählten sie das Projekt „Austausch am Grillrad“ der Jusos Oldenburg-Land. Die Auszeichnung ist mit 1000 Euro dotiert.
Vier zweite Preise gingen an die Stadtwerkschaft München („Wir schaffen Wohnraum“), die SPD-Abteilung Wilmersdorf-Nord („Gegen das Vergessen“) in Berlin, den SPD-Ortsverein Loxstedt („Politik mit dem Bierdeckel“) in Niedersachsen sowie den SPD-Ortsverein Ammerndorf („Die Basis macht’s!“) in Bayern. Der dritte Preis wurde ebenfalls vier Mal vergeben. Zu den Gewinnern gehören: die AG Migration und Vielfalt im SPD-Kreisverband Olpe in Nordrhein-Westfalen, der Basement e.V. in Erfurt, die SPD Eimsbüttel-Nord in Hamburg sowie die ASF in der SPD Wenden in Nordrhein-Westfalen.
35 Nominierungen
Der Wilhelm-Dröscher-Preis wird seit dem SPD-Bundesparteitag 1982 verliehen. Benannt ist er nach dem auf dem SPD-Bundesparteitag 1977 verstorbenen früheren Schatzmeister der SPD sowie Landtags- und Bundestagsabgeordneten. Mit dem Preis werden Projekte aus den Ortsvereinen prämiert, die Vorbildcharakter bei der Vermittlung politischer Inhalte haben. „Ohne die Basis könnte die SPD nicht als die Volkspartei bestehen, auf die so viele Menschen hoffen“, sagte Heidemarie Wieczorek-Zeul. In diesem Jahr, dem 40. Todesjahr von Wilhelm Dröscher, waren 35 Projekte nominiert.