SPD Oldenfelde: Wir überlegen, auf das Volksparkstadion auszuweichen.
Am Montag erhielten alle SPD-Mitglieder eine Einladung zur nächsten Versammlung des Hamburger SPD-Distrikts Oldenfelde. Grund war ein technischer Fehler im SPD-E-Mail-System. In den sozialen Medien wurde Oldenfelde kurz darauf zum Internet-Hit, auf Twitter trendete #Oldenfelde. Genoss*innen aus dem gesamten Bundesgebiet kündigten ihren Besuch an. Wir haben mit dem Distriktsvorsitzenden Ole Thorben Buschhüter gesprochen.
Wo ist Oldenfelde?
Oldenfelde ist ein Ortsteil des Stadtteils Rahlstedt im Nordosten Hamburgs.
Warum sollte man Oldenfelde kennen?
Die Frage muss eher sein, warum man es nicht kennen sollte. Oldenfelde ist der Nabel der Welt. Hier stoßen die Distriktversammlungen der SPD auf allergrößtes Interesse. Und Olaf Scholz ist hier ein Jahr zur Grundschule gegangen.
Sie sind Vorsitzender des SPD-Distrikts Oldenfelde. Wieviele Mitglieder nehmen normalerweise an einer Versammlung teil?
Die Resonanz ist meistens gut, und wenn es hochkommt, sind es so um die 20.
Unbeabsichtigt und unverschuldet haben Sie am Montag die gesamte SPD zur nächsten Distriktversammlung eingeladen. Wann haben Sie von dem Fehler erfahren?
Ach, das ging ganz schnell. Schon wenige Minuten nachdem die E-Mail rausgegangen ist, gab es die ersten Reaktionen und Nachfragen. Erst meldeten sich Genossinnen und Genossen aus Hamburg, etwas später dann aus dem gesamten Bundesgebiet. Seitdem klingelt bei mir ständig das Telefon und meine Stellvertreterin hatte auch schon fast 100 Anrufe. Die allermeisten nehmen es zum Glück mit Humor. Das zeigt, wie gut die Stimmung in der SPD gerade ist.
Normalerweise treffen Sie sich im AWO-Seniorentreff. Wie groß ist die Sorge, dass der für das nächste Treffen nicht ausreicht?
Zumindest so groß, dass wir ernsthaft überlegen, auf einen anderen Ort auszuweichen. Infrage käme das Volksparkstadion. Aber ich bin mir nicht sicher, ob da dann überhaupt für jeden Sozialdemokraten Platz wäre. Vielleicht müssen wir die Veranstaltung auch per Livestream auf den Vorplatz übertragen, damit jeder zu seinem Recht kommt. Zum Glück haben wir noch eine Woche Zeit, das Ganze zu organisieren.
Naja, aber Sie stecken ja noch mitten im Wahlkampf…
Das stimmt, aber ich denke, die Genossinnen und Genossen, die von weither anreisen, können sich ja noch nützlich machen, beim Abbauen der Plakate zum Beispiel. Nein, Scherz beiseite. Nächste Woche wird sich der Hype längst gelegt haben.
In der Einladung nennen Sie auch noch einige Termine für Infostände in dieser Woche. Wie läuft der Wahlkampf-Endspurt in Oldenfelde?
Sehr gut. Die Stimmung der Genossinnen und Genossen in Oldenfelde ist großartig. Wir bekommen an unseren Infoständen und beim Verteilen von Material von den Wählerinnen und Wählern sehr viel Zuspruch für Olaf Scholz und unsere Wahlkreiskandidatin Aydan Özoguz. Deshalb habe ich ein sehr gutes Gefühl für den Wahlsonntag.
Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.