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SPD-Medienholding mit stabilem Jahresergebnis 2014

Die SPD-Medienholding, die Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft (ddvg), hat am heutigen Donnerstag ihren Zahlen für 2014 vorgelegt. Sie bleibt weiterhin auf einem stabilen Ergebnisniveau – muss aber die Weichen für den digitalen Wandel stellen.
von Susanne Dohrn · 12. November 2015
Bilanzpressekonferenz der ddvg 2015
Bilanzpressekonferenz der ddvg 2015

Die gute Nachricht ist: Das Geschäftsjahr 2014 hat die Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft (ddvg) mit einem Jahresüberschuss von 6,4 Millionen Euro abgeschlossen. Das Betriebsergebnis verbesserte sich gegenüber 2013 auf 9,4 Millionen Euro. „Wir arbeiten weiter daran, uns in einem schwierigen Markt zu behaupten. Das Jahresergebnis 2014 bestärkt uns darin, diesen Weg fortzusetzen, auch wenn er manchmal unbequem ist“, sagte Geschäftsführer Jens Berendsen auf der Bilanz-Pressekonferenz in Hamburg.

Doch das Aber blieb nicht aus. Berendsen wies daraufhin, dass die Auflagen von Tageszeitungen, an denen die SPD-Medienholding beteiligt ist, weiter sinken. Der „Abrieb“ habe sich von  minus 2,2 auf  minus 4,4 Prozent verdoppelt. Diesem Trend könnten sich auch die Medien, an denen die ddvg beteiligt ist, nicht entziehen. Bislang sei es jedoch gelungen, mit Preiserhöhungen die Rückgänge im Vertrieb wettzumachen. Doch Berendsen warnte: „Das wird nicht ewig gelingen.“

ddvg will offen sein für Neues

Wie also mit dieser Entwicklung umgehen? Antworten darauf lieferte Dietmar Nietan, Generaltreuhänder der ddvg und SPD-Schatzmeister. „Tageszeitungen befinden sich im Hotspot des Wandels“, erklärte er. Im Kern gehe es um die Herausforderung, die analoge Welt der Printmedien mit der digitalen Welt zu verbinden und Tageszeitungen so aufzustellen, dass sie langfristig eine Überlebenschance haben.

Nietans Prognose: „Die Umbrüche werden die am besten überstehen, die offen sind für das Neue.“ Diese Offenheit wolle die ddvg fördern. Die Stärke der Gesellschaft sei es, dass sie auf sehr unterschiedlichen Gebieten aktiv ist, im urbanen und im ländlichen Raum, im Norden und Süden Deutschlands.

1,5 Millionen Euro Ausschüttung an die SPD

Im Vordergrund stehe für die ddvg, den Qualitätsjournalismus und die regionale Vielfalt ihres Medienangebots zu erhalten und zu fördern. Nietan: „Ziel muss es sein, die Unternehmen und Verlage so aufzustellen, dass sie aus Umbruchsphasen gestärkt hervorgehen.“ Dass es dabei zu Konflikten zwischen der Notwendigkeit zu modernisieren und dem Erhalt von Arbeitsplätzen kommen könne, gab der SPD-Schatzmeister offen zu. Gleichzeitig wies er daraufhin, dass auch die ddvg Rendite erwirtschaften müsse, um in neue Technik, neue Geschäftsbereiche und damit die Zukunftsfähigkeit zu investieren. „Den Tiger reiten, nicht sich ihm ergeben“, nannte Nietan das.

Zur Zukunftsfähigkeit zählt auch der Vorstoß in neue Geschäftsfelder. Dazu gehören beispielsweise Investitionen der ddvg rund um das Magazin „Ökotest“, wie die Beteiligung an den Nachhaltigkeitsportalen Utopia.de und avocadostore.de. „Ökotest“ ist zudem in diesem Jahr mit einer erfolgreichen Internetplattform in China gestartet, wie der Schatzmeister berichtete.

Von all dem profitiert auch die SPD. Sie erhielt 2014 aus dem Bilanzgewinn eine Gewinnausschüttung in Höhe von 1,5 Millionen Euro.

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Susanne Dohrn

ist freie Autorin und ehemalige Chefredakteurin des vorwärts.

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