SPD-Landesverbände nominieren Europa-Kandidaten
Neu ist Brüssel für Simon Vaut sicher nicht. Schon einmal lebte der Diplom-Verwaltungswissenschaftler in der europäischen Hauptstadt und leitete dort das Verbindungsbüro der SPD-Bundestagsfraktion. Seit dem Wochenende ist klar: Der 40-Jährige will zurück nach Brüssel und die SPD Brandenburg will das auch. Die Landesvertreterversammlung wählte Vaut am Samstag mit 63 von 119 Stimmen im zweiten Wahlgang zum Kandidaten für das Europaparlament.
Cottbuserin Maja Wallstein wird Ersatzkandidatin
Er setzte sich damit gegen Maja Wallstein aus Cottbus durch. Die 32-jährige frühere Juso-Landesvorsitzende wurde in einem weiteren Wahlgang zur Ersatzkandidatin auserkoren. „Wir wollen Europa eine neue Richtung geben und für die großartige Idee werben, die Europa ist“, schrieb die SPD Brandenburg zur Kür ihres aussichtsreichsten Bewerbers für die Europawahl.
Über die endgültige Reihenfolge der SPD-Bewerber auf einer Bundesliste entscheidet ein Parteitag im Dezember. Die bisherige Brandenburger Europaabgeordnete Susanne Melior war nach einer Legislaturperiode nicht wieder angetreten.
Bullmann für Hessen, Geier für NRW
Die Genossen in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg setzen auf bewährte europäische Kräfte. Udo Bullmann aus Gießen ist beispielsweise in Brüssel ein politisches Schwergewicht. Der 62-Jährige ist seit März Vorsitzender der S&D-Fraktion im Europaparlament. Auf ihn setzt die hessische SPD als Spitzenmann. Seine Ersatzbewerberin ist Natalie Pawlik, die zur Bundestagswahl im vergangenen Jahr in der Wetterau angetreten war. Auf Platz zwei der Landesliste folgt die Europaabgeordnete Martina Werner aus dem Bezirk Nordhessen.
Die SPD in Nordrhein-Westfalen hat am Wochenende Jens Geier aus Essen auf Platz eins ihres Listenvorschlags gewählt. Der 57-Jährige ist seit Anfang 2017 Vorsitzender der SPD-Abgeordneten im Europaparlament. „Ich freue mich und bin ein bisschen stolz“, schrieb er auf Twitter.
Geier folgen auf den weiteren Plätzen Birgit Sippel, Dietmar Köster und Petra Kammerevert. Diese setzte sich im zweiten Wahlgang mit einer Stimme Mehrheit gegen die stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) Sally Lisa Starken und Kirsten Eink durch.
Simon und Gebhardt wollen wieder nach Brüssel
In Baden-Württemberg gehen die Europarlamentarier Peter Simon und Evelyne Gebhardt als aussichtsreichste Bewerber ins Rennen. Dahinter darf sich auch Generalsekretärin Luisa Boos Hoffnungen machen.
ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo