SPD-Kandidat: Wie ein Hund seinem Herrchen im Wahlkampf hilft
Drei Wochen vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt ist SPD-Kandidat Igor Matviyets auf den Hund gekommen. Täglich im Wahlkreis in Halle unterwegs ist er mit seinem Podenco-Terrier-Mischling „Pepe“ ohnehin. In einigen Geschäften und Cafés findet sich nun aber auch ein Papp-Aufsteller des neunjährigen Rüden in Lebensgröße. „Ich habe 20 Stück drucken lassen“, erzählt Matviyets. „Sechs davon haben schon ihren Platz gefunden.“
„Pepe würde Igor wählen“
Der Papp-Pepe ist ein echter Hingucker. Entspannt sitzt er auf seinen Hinterbeinen, den Blick fest in Richtung des Betrachters gerichtet. „Pepe würde Igor wählen“, steht auf einem magentafarbenen Schild darunter. Unterhalb der Schnauze ist eine Halterung für Flyer angebracht, die für Igor Matviyets werben. „Der Aufsteller ist eine kreative Art, im Wahlkampf zu werben“, findet der SPD-Kandidat. Seien Flyer würden so auch nicht im Wust sonstiger Auslagen untergehen.
Und bei den Laden-Besitzer*innen kommt der Papp-Pepe auch an. „Sie haben ja nicht unbedingt auf Wahlkampf-Flyer gewartet“, gibt Matviyets zu, „aber wenn sie den süßen Hund sehen, sind sie sofort bereit, ihn aufzustellen“. Die meisten hätten sich auch bereit erklärt, selbst Flyer nachzufüllen, wenn der Halter leer ist.
Zwischen 20 und 30 Euro hat Igor Matviyets pro Aufsteller bezahlt. Insgesamt also ein eher preiswertes Wahlkampf-Utensil. Foto und Gestaltung des Papp-Pepe hat Paulin Amler gemacht, die während des Wahlkampfs die SPD in Halle unterstützt. Einige Reservierungen für Papp-Pepes für die Zeit nach dem Wahlabend gebe es bereits aus seinem Freundeskreis, erzählt Igor Matviyets.
Joe Biden als Vorbild
Dort ist der echte Pepe schon gut bekannt. Matviyets hat den Rüden schon häufiger mit zu Parteiveranstaltungen gebracht. Auch am Wahlkampfstand ist er öfter mit dabei. Matviyets Frau hat den Mischling mit in die Ehe gebracht. Über ein Programm für Straßenhunde ist er vor einigen Jahren von Teneriffa nach Halle gekommen.
Wann er letztlich auf die Idee gekommen ist, Pepe als Flyer-Aufsteller zu nutzen, weiß Igor Matviyets gar nicht mehr. „Aber ich kann es nur weiterempfehlen.“ Allerdings sollte der Hund schon eine gewisse Größe haben, um auch aufzufallen. „Mit einem Dackel könnte es schwierig sein“, sagt Matviyets.
Der Erste, der seinen Hund im Wahlkampf einsetzt, ist der Hallenser nicht. US-Präsident Joe Biden rief im Wahlkampf via Twitter seine Wähler*innen dazu auf: „Bringen wir die Hunde zurück ins Weiße Haus“, und poste dazu ein Foto von sich und seinem Schäferhund „Major“. Zuvor hatte sich bereits eine Unterstützer*innengruppe „Hundeliebhaber für Joe“ gegründet. Wieviel Anteil Major an Bidens Wahlsieg hatte, ist allerdings nicht bekannt.
Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.