Parteileben

SPD-Bremen: Gewerkschafter an der Spitze

von Kai Doering · 27. Januar 2014

Dieter Reinken ist neuer Vorsitzender der SPD Bremen. Auf einem Sonderparteitag am Samstag wurde der 61-Jährige mit 93,3 Prozent zum Nachfolger von Andreas Bovenschulte gewählt. Bereits im Sommer muss sich Reinken erneut zur Wahl stellen.

Die Belange der kleinen Leute liegen ihm schon lange am Herzen. Geboren im Ammerland nordwestlich von Bremen, verschlug es Dieter Reinken während seiner Schulzeit in die Hansestadt. Hier machte er eine Ausbildung zum „Kaufmann im Reederei- und Schiffsmaklergewerbe“ und stieg später auf zum ersten Bevollmächtigter der IG Metall in Bremen.

„Die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können nur durch gute gewerkschaftliche und politische Einflussnahme vertreten werden. Dazu gehören starke Gewerkschaften und starke Betriebsräte“, sagt Reinken. Seit 1995 ist der 61-Jährige Mitglied der SPD, seit 2011 sitzt er für die Sozialdemokraten in der Bremischen Bürgerschaft. Und seit Samstag ist Reinken Vorsitzender der Bremer SPD.

Arbeitsmarkt und Europa im Blick

Mit 166 von 178 abgegebenen Stimmen (93,3 Prozent) wählten ihn die Delegierten eines Sonderparteitags zum Nachfolger von Andreas Bovenschulte. Dieser stand erst seit 2010 an der Spitze des 4600 Mitglieder starken Landesverbands, war aber zum 31. Dezember 2013 zurückgetreten, um im Mai bei der Bürgermeisterwahl im niedersächsischen Weyhe zu kandidieren.

„Wir werden nie vom Verkauf von Blaupausen leben, industrielle und gewerbliche Wirtschaft sind die Grundlage unseres Wohlstands“, sagte Dieter Reinken in seiner Vorstellungsrede und kündigte an, an die gute Arbeit seines Vorgängers anknüpfen zu wollen. Gleichzeitig will Reinken neue Themen wie die Situation des Arbeitsmarkts in Bremen und Bremerhaven sowie – nicht zuletzt mit Blick auf die Europawahl am 25. Mai – die Auswirkungen der Europapolitik auf die Hansestadt in den Blick nehmen.

Sehr viel Zeit bleibt Reinken dafür zunächst nicht. Bereits im Sommer muss er sich auf einem regulären Landesparteitag erneut zur Wahl stellen. Dann steht die turnusmäßige Neubesetzung des Landesvorstands an.

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

0 Kommentare
Noch keine Kommentare