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So startet die SPD in die heiße Wahlkampfphase

Auftakt für den Endspurt: Die SPD startet den zweiten Teil ihrer Kampagne für die Bundestagswahl – mit einem Fernsehspot und neuen Plakaten. Gleichzeitig beginnt der Tür-zu-Tür-Wahlkampf. Generalsekretär Hubertus Heil kündigt einen „harten Wahlkampf“ an.
von Fabian Schweyher · 17. August 2017
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Es sind nur noch fünf Wochen bis zur Bundestagswahl. Zu erkennen ist das bislang hauptsächlich an den Wahlplakaten, die an den Straßenlaternen hängen. Das soll sich ab Montag ändern, dann beginnt für die SPD die heiße Wahlkampfphase. Im Willy-Brandt-Haus drängeln sich deswegen an diesem Donnerstag die Journalisten. Generalsekretär Hubertus Heil steht auf einem kleinen Podest vor einer Leinwand. Er präsentiert den zweiten Teil der Kampagne, mit der die Partei die Gunst der Wähler gewinnen möchte.

Drei neue Plakate

„Ich bin zuversichtlich, dass wir Bewegung in den Wahlkampf bringen“, sagt Heil, der als Generalsekretär für die Kampagne der SPD verantwortlich ist. Viele Menschen hätten sich noch nicht entscheiden. In den kommenden Tagen würden sich die Bürger die Programme der Parteien genau anschauen, ist er sich sicher.

Das Motto der Wahlkampagne – „Zeit für mehr Gerechtigkeit“ – vermitteln auch die neuen großen Plakate, die hinter Hubertus Heil auf der LED-Wand erscheinen. Kanzlerkandidat Martin Schulz ist darauf zu sehen, zusammen mit Slogans, die die Themen Gerechtigkeit, Europa aber auch die Zukunft aufgreifen. „Deutschland kann mehr. Das wollen wir in den nächsten Wochen deutlich machen“, sagt Heil. Ende nächster Woche werden die großflächigen Motive plakatiert.

Auf Augenhöhe

Der zweite Teil der SPD-Kampagne enthält auch den ersten Fernsehspot, der ab Ende August im Fernsehen ausgestrahlt wird. Hubertus Heil tritt von seinem Podest herunter. Auf der LED-Wand startet der Clip. In den 90 Sekunden sind spielende Kinder zu sehen, eine junge Familie, Jugendliche – und natürlich Martin Schulz. Während lockere Popmusik im Hintergrund spielt, ist der Kanzlerkandidat zu hören, wie er über Gerechtigkeit und Chancengleichheit spricht.

„Jetzt ist es wichtig, die Kampagne in die Fläche zu tragen, in die Wahlkreise, in die Straßenzüge“, betont Heil. Die SPD gehe geschlossen in den Wahlkampf. Rund 500 Wahltermine seien bis zum Wahlabend geplant. Allein Kanzlerkandidat Schulz werde mehr als 50 Termine wahrnehmen. In der nächsten Woche stehen für ihn Auftritte in Bremen, Trier, Göttingen, Essen, Frankfurt am Main sowie Bochum auf dem Programm. „Martin Schulz wird nah bei den Menschen sein und auf Augenhöhe mit ihnen sprechen“, kündigt Heil an.

Daten für den Wahlkampf

Ein weiteres Kampagnenelement ist der Tür-zu-Tür-Wahlkampf, der an diesem Donnerstagnachmittag von der SPD eingeläutet wird. Der Zeitpunkt ist kein Zufall, so der Generalsekretär. Vielmehr hänge er mit dem Beginn der Briefwahl zusammen. Deswegen schwärmen nun Kandidaten und Parteimitglieder aus, um den Kontakt mit den Bürgern zu suchen. Dies geschieht nach Angaben von Hubertus Heil nicht ziellos, sondern auf der Grundlage von ausgewerteten Daten. Systematisch werden beispielsweise die Straßenzüge ausgesucht, in denen vergleichsweise viele unentschlossene Wähler leben.

Um den Wahlkampf weiter anzukurbeln, sieht die SPD-Kampagne auch noch einen dritten Abschnitt vor. Er wird laut Hubertus Heil erst zwei bis drei Wochen vor der Wahl am 24. September gestartet. Über die Inhalte schweigt er sich aus. Eines ist dem Generalsekretär allerdings wichtig: „Wir führen einen harten Wahlkampf in der Sache, aber nicht unter der Gürtellinie.“

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