Sigmar Gabriel zieht sich aus Bundespolitik zurück
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Sigmar Gabriel gibt sein Bundestagsmandat ab. Per Video - es ist rund 90 Sekunden lang - verabschiedet er sich von Genossen und Wegbegleitern. „Ich bin vor ein paar Tagen 60 Jahre alt geworden und rund um diesen Geburtstag habe ich mich natürlich gefragt: Wie ist das so mit der letzten Runde, die man so dreht in seinem Leben?“ Eine seiner Antworten darauf: Er wird sein Bundestagsmandat im November aufgeben, als Abgeordneter aus der Politik ausscheiden. „Um nochmal die Chance zu nutzen, mit 60 ein paar neue Dinge zu machen, die man wahrscheinlich mit 63,64,65 nicht mehr machen könnte.“
Er bittet um Verständnis für seine Entscheidung, verspricht aber auch, dass er mit seinen ehemaligen MItstreitern weiter in Kontakt bleiben werde. Ebenso lobt er auch seine ehemaligen Mitarbeiter, Helfer und nicht zuletzt die vielen Wählerinnen und Wähler, die ihn in den vergangenen Jahren immer wieder gewählt haben. Seinen Abschied hatte er zuerst in einem persönlichen Brief an Freunde und Weggefährten erklärt und erst im Anschluss in den Medien publik gemacht. Später wurde der Brief auch auf seiner Internetseite veröffentlicht.
Von „Siggy Pop“ bis zum Vize-Kanzler
Neben seinen Ministerposten – Gabriel war unter anderem Wirtschaftsminister und Außenminister sowie niedersächsischer Ministerpräsident – war der Goslarer auch acht Jahre Bundesvorsitzender der SPD. Dem Bundestag gehört er seit 2005 an, gewann seinen Wahlkreis Wolfenbüttel, Salzgitter und Vorharz seitdem immer direkt. Seit Juni ist er zudem Vorsitzender der Atlantik-Brücke. Als Parteivorsitzender ließ er 2013 erstmals alle Parteimitglieder über den Koalitionsvertrag mit der Union abstimmen.
Zu seiner politischen Laufbahn gehört auch sein Spitzname „Siggy Pop“: Gabriel war, nach seinem Ausscheiden als Ministerpräsident NIedersachsens 2003, zwischenzeitlich SPD-Beauftragter in Sachen Popkultur und Popdiskur. Ein Amt, das ihm besagten Spitznamen einbrachte.
So verabschiedete sich Sigmar Gabriel im Netz: