Sieling ist Bürgermeister-Kandidat
Mit einem klaren Ergebnis von 96,8 Prozent Ja-Stimmen ist Carsten Sieling am Dienstagabend von der Bremer SPD als Bürgermeister-Kandidat gewählt worden. Der bisherige Bundestagsabgeordnete erhielt 184 von 190 möglichen Stimmen. Lediglich vier Delegierte votierten gegen Sieling, es gab zwei Enthaltungen.
Die Wahl war notwendig geworden, weil Noch-Bürgermeister Jens Böhrnsen einen Tag nach der Bremer Bürgerschaftswahl die persönliche Verantwortung für den Stimmenverlust von Rot-Grün sowie die schwache Wahlbeteiligung von lediglich 50,2 Prozent übernommen hatte. Er stehe für eine weitere Wahlperiode nicht mehr zur Verfügung, ließ Böhrnsen verlauten.
Die Bremer wieder an die Politik heranführen
In einer kämpferischen Rede hatte Sieling beim Sonderparteitag der Bremer SPD noch einmal seine drei Schwerpunkte Bekämpfung von Armut und Arbeitslosigkeit, Bildung, Kinder, Erziehung sowie Bremen als wachsende Stadt hervorgehoben. Mit diesen und anderem Themen möchte Sieling die Bremer wieder an die Politik heranführen. Ihm bereite Sorge, dass nur noch 50,2 Prozent der Wahlberechtigten zur Urne gegangen sind. Der Kandidat nannte das eine „Krise der Demokratie“.
Einstimmig sprachen sich überdies die Delegierten an der Unterweser für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit den Grünen beziehungsweise eine Fortsetzung des Bündnisses aus. Gleiches geschah beim bisherigen Juniorpartner, dessen Landesmitgliederversamlung zeitgleich stattfand.