Parteileben

Schluss mit männerlastigen Veranstaltungen!

von Vera Rosigkeit · 22. März 2013

Am Samstag feiert die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen ihr 40. Jubiläum in Ludwigshafen. Ihre Vorsitzende Elke Ferner möchte sich künftig nicht mehr mit männerlastigen Veranstaltungen herumschlagen.

vorwärts: Was war aus ihrer Sicht der wichtigste Erfolg der Frauen in der AsF?

Elke Ferner: Die wichtigsten Erfolge waren sicherlich die Einführung der Quote 1988 und ihre Entfristung auf dem Bochumer Parteitag 2003. Ebenso wichtig war die Einführung des Reißverschlussprinzips, wonach Frauen und Männer bei den Bundestags- und Europalisten abwechselnd aufgestellt werden. Die SPD ist damit weiblicher geworden. Durch die stärkere Beteiligung von Frauen in den SPD-Parteigremien und den parlamentarischen Gremien hat auch ein Politikwechsel hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit in allen Politikfeldern stattgefunden.

In der Presse ist gegenwärtig zu lesen, die SPD habe ein Problem mit der F-Frage. Die SPD und die Frauen, das sei ein schwieriges Thema, heißt es. Was sagt die AsF-Vorsitzende Elke Ferner dazu?

Wenn es nach den politischen Inhalten ginge, müsste die SPD für Frauen die erste Präferenz sein. Leider hängt uns die "Gedöns–Äußerung" von Gerhard Schröder immer noch nach. Die wirklich gute, moderne und fortschrittliche Programmatik der SPD zur Durchsetzung der Gleichstellung von Frauen und Männern wirkt nicht glaubwürdig, wenn auf Bildern oder bei Veranstaltungen fast ausschließlich Männer die Repräsentanten der SPD sind.
Ich finde das schade, weil die SPD seit 150 Jahren für die Gleichstellung der Geschlechter streitet, viele Erfolge bereits erzielt hat und auch mit Peer Steinbrück als Kanzler den gleichstellungspolitischen Fortschritt weiter voranbringen kann.

Welches Thema möchten Sie in zehn Jahren nicht mehr diskutieren?

Ich möchte mich nicht mehr mit gendergerechter Sprache oder männerlastigen Veranstaltungen herumschlagen müssen. Auch das Thema, dass es zu wenige Frauen in Führungspositionen bei den Hauptamtlichen in der SPD gibt, möchte ich hinter mir lassen.


Mehr Informationen unter ASF

 

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Vera Rosigkeit

hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.

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